Neue Grippe: Gehören Sie zu den Risikopatienten?

Ab Morgen startet das Impfprogramm gegen das A(H1N1)-Virus in ganz Österreich auch für Personen, die nicht zum Gesundheitspersonal zählen. Hier die wichtigsten Infos, wer sich wann, wo und wie impfen lassen kann oder soll.

Selbst unter Experten ist umstritten, wie sinnvoll die Impfung ist. Die heimischen Gesundheitsbehörden, die generell vor Panik warnen, definierten neben dem Gesundheitspersonal, für das die Impfaktion bereits läuft, mehrere Risikogruppen.
               
Die Risikogruppen
Personen ab dem sechsten Lebensmonat bis zum 49. Lebensjahr mit folgenden Grunderkrankungen:
chronische Krankheiten des Atmungssystems,
chronische Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems,
chronische neurologische und neuromuskuläre Erkrankungen,
andere Grundkrankheiten, die die Immunität schwächen oder die Atmungsfunktion beeinträchtigen (inklusive Fettsucht),
chronische Stoffwechselerkrankungen (insbesondere Diabetes mellitus),
chronische Leber- und Nierenerkrankungen,
Immunsystemschwäche (angeboren oder erworben),
Krebserkrankungen.

Empfohlen ab dem 6. Monat
Die Impfung von Kindern mit diesen Grunderkrankungen wird ab dem sechsten Lebensmonat empfohlen. Empfohlen wird auch die Pneumokokkenimpfung.

Schwangere Frauen
Schwangere (ab der 15. Schwangerschaftswoche) und auch Frauen vor einer geplanten Schwangerschaft sollten sich impfen lassen. Bei Schwangeren, die in Unkenntnis einer bestehenden Gravidität im ersten Schwangerschaftsdrittel geimpft wurden, besteht kein erhöhtes Risiko für Mutter und Fötus.

Familienangehörige und Betreuungspersonal
Enge Familienangehörige und Betreuungspersonen von Kindern unter sechs Monaten mit oben genannten Grunderkrankungen sollten geimpft werden, da der Impfstoff bei Kindern unter dem sechsten Lebensmonat nicht zugelassen ist.
               
Wo man sich impfen lassen kann
Impfstellen gibt es vor allem bei Bezirkshauptmannschaften bzw. Magistraten sowie bei den Außenstellen der Gebietskrankenkassen.

Der Impfstoff
Für die Impfung gegen die Schweinegrippe steht in Österreich der Impfstoff Celvapan zur Verfügung. Die Vakzine wird in den Oberarm injiziert. Celvapan enthält keine Adjuvantien und Konservierungsmittel. Zur Erreichung eines vollen Impfschutzes sind gemäß den aktuellen Zulassungsbedingungen zwei Teilimpfungen im Mindestabstand von drei Wochen erforderlich.
               
1,6 Millionen Impfdosen
Bis Ende November soll Österreich rund 1,6 Mio. Dosen der Vakzine (Celvapan) erhalten. Das reicht für die Durchimpfung von rund 800.000 Menschen bei zwei Teilimpfungen. Nimmt man die oben angegebenen Risikogruppen, ist ausreichend Impfserum vorhanden.
Auch deshalb, weil sich nicht jeder - ob zum Gesundheitspersonal im weiteren Sinn (280.000 Menschen) oder nicht zählend - immunisieren lässt. Bei den ab Anfang der Woche zur Impfung gerufenen Personen handelt es sich um rund 600.000 Menschen.
               
Was man mitbringen muss
Mitbringen sollte man seinen Impfausweis (wenn vorhanden), ansonsten liegt auch ein eigener Impfpass bereit, in den die Impfung eingetragen wird. Zusätzlich mitzubringen sind Allergieausweis (wenn vorhanden) sowie E-Card bei Versicherten. Schwangere und Kinder benötigen auch die erforderliche ärztliche Bestätigung oder den Mutter-Kind-Pass.
                
Das kostet die Impfung
Die Kosten des Impfstoffes werden von den Sozialversicherungsträgern übernommen und sind von diesen direkt an den Hauptverband abzuliefern. Die Rezeptgebühr bzw. die Gebühr für Nichtversicherte wird mittels Erlagscheins eingehoben. Versicherte zahlen zweimal die Rezeptgebühr (jeweils 4,90 Euro, zusammen 9,80 Euro). Nichtversicherte kostet die Impfung zweimal acht Euro, also insgesamt 16 Euro.

Die normale Grippeimpfung
Wer sich schützen will, sollte sich auch weiterhin gegen die saisonale Grippe impfen lassen. Die Vakzine dazu erhält man in den Apotheken.