"klagenfurter ensemble" spielt "Ubu"
Reality-Show ohne Ablaufdatum
Das „klagenfurter ensemble“ spielt einen Urknall des absurden Theaters.
KLAGENFURT (chl). 33 Jahre nach der ersten Inszenierung herrscht erneut "König Ubu" ("Ubu Roi") über das "klagenfurter ensemble", diesmal schlicht als "Ubu" in der Wiener Textfassung von H. C. Artmann. Im Original stammt das Stück vom französischen Schriftsteller Alfred Jarry (1873-1907) und wurde 1896 uraufgeführt. Jarry gilt als anarchischer Geburtshelfer des Surrealismus und Dadaismus sowie des absurden Theaters. Bearbeitet und in Szene gesetzt wurde "Ubu" vom Wiener Regisseur Rüdiger Hentzschel.
Absurd und grotesk
"Der primitive, feige, gefräßige und machtbesessene Vater Ubu wird von seiner Frau, Mutter Ubu, angestiftet, durch ein Massaker an dem ehrbaren König Wenzeslaus und seiner Familie den polnischen Thron an sich zu reißen", fasst Ensemble-Leiter Gerhard Lehner den grotesken Inhalt des Stücks zusammen. Er selbst spielt die Mutter Ubu, Nadine Zeintl den Vater Ubu.
"Ubu ist ein Lobgesang auf Egoismus, Feigheit, Gier und Skrupellosigkeit. Heute, nach Jahrzehnten demokratisch geprägter Weltordnung, drohen die Ubu'schen ,Werte' zum globalen Standard zu verkommen", verweist Lehner auf die Aktualität des Stücks. "Ubu Roi ist eine Farce, eine groteske Komödie, ein grausig-lustiges Kasperltheater, das Anleihen nimmt am großen Welttheater und alten Volksmärchen. Eine Reality-Show ohne Ablaufdatum."
„Ubu“ steht noch bis 10. November am Spielplan im Theater Halle 11.
ZUR SACHE:
„Ubu“ im Theater Halle 11
Aufführungen: 31. Oktober, 1., 2., 3., 6., 7., 8., 9. und 10. November, jeweils Uhr
Mit Nadine Zeintl, Gerhard Lehner, Markus Achatz, Rüdiger Hentzschel, Michael Kuglitsch, Martin Sadounik
Infos: www.klagenfurterensemble.at
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