So geht Schulberatung
Wegweisende Frage: Wohin nach der vierten Klasse?

- Ina Tremschnig, Abteilungsleiterin der Schulpsychologie Kärnten und ihr Team helfen bei der Auswahl der Schule
- Foto: MeinBezirk.at
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Mittelschule oder Gymnasium? So findet ihr eine Hilfestellung bei der Wahl der passenden Schule in Klagenfurt.
KLAGENFURT. Die Qual der Wahl haben Eltern, wenn es um die Entscheidung geht, welche weitere Schule nach der vierten Klasse Volksschule für die Schützlinge gewählt werden kann. Gut zu wissen, dass es die Bildungsberatung der Schulpsychologie Kärnten in Klagenfurt sowie in allen Bezirken gibt. Diese soll bei dieser gewichtigen Entscheidung – Mittelschule oder Gymnasium – unterstützend wirken. Denn ein Schulwechsel ist weder für Schüler noch für Eltern angenehm.
Talente offenbaren
Im ersten Schritt gilt es, einen Beratungstermin mit der Schulpsychologie zu vereinbaren. Angst müsse man vor diesem Termin und dem Test keinesfalls haben. Vor dem Termin sollten sich Schüler gemeinsam mit den Eltern essenzielle Fragen stellen. "Wo liegen meine Talente?", "Was für Interessen habe ich?", "Worin liegen meine Schwächen" – diese und weitere Fragen sollten die Interessierten sich vor dem Gesprächstermin stellen und auch ehrlich beantworten. Wichtig ist es, dass die Kinder und Jugendlichen in den Schulwahlprozess einbezogen werden. "Schüler sind bei der Einschätzung ihrer Interessen besonders gefragt, denn oftmals deckt sich die Einschätzung der Eltern und die Einschätzung der Schüler nicht", sagt Ina Tremschnig, Abteilungsleiterin der Schulpsychologie Kärnten.
Neue Wege beschreiten
Hat man nun den Beratungstermin vereinbart, kommt es zuerst zu einem gemeinsamen Gespräch. Anschließend erfolgt eine Diagnostik, bei der die Leistungsfähigkeit der Schüler aufgezeigt wird und Aufschluss darüber geben soll, wo die Stärken und Schwächen im schulischen und beruflichen Bereich liegen. Bei einem abschließenden Gespräch wird gemeinsam besprochen, wie die weiteren schulischen und beruflichen Wege gestaltet werden können. Für die Beratung sollte man mehrere Stunden einrechnen. Der Test dauert etwa 1,5 Stunden und die Dauer der anschließenden Beratung ist individuell.
Schnuppertage nutzen
"Machen Sie sich ein ehrliches und realistisches Bild von der Leistungsfähigkeit Ihres Kindes. Schauen Sie nicht nur auf die Noten, sondern fragen Sie sich auch, wie hoch der Aufwand ist, damit das Kind zu diesen Noten kommt“, sagt Tremschnig. Denn wer in der Volksschule bereits viel lernt, wird im Gymnasium noch mehr lernen müssen. Hat man einen Überblick über die Interessen der Jugendlichen, ist die weitere Folgerung, sich die Schwerpunkte der jeweiligen Schulen detailliert anzusehen. Da die Tage der offenen Türe großteils coronabedingt nicht stattfinden können, empfiehlt die Expertin die Möglichkeit, der Schnuppertage wahrzunehmen. Ein Aspekt, der dabei zum Vorschein kommt, der auf den ersten Blick nicht weiter wichtig scheint, wird hier deutlich: das Bauchgefühl. "Das Bauchgefühl ist ein wichtiger Richtwert bei der Entscheidung zur Schulwahl", sagt Tremschnig abschließend.
Zur Sache
Bildungsberatung der Schulpsychologie Kärnten, Kaufmanngasse 8, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Tel.: 050/534-14101, sps-kla@bildung-ktn.gv.at.
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