Jugendolympiade
Wer hat's erfunden?

- Christian Rosenzopf mit der Originalurkunde der IOC, die die Idee seines Vater würdigt.
- Foto: MeinBezirk.at
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Christian Rosenzopf, Sohn des verstorbenen Klagenfurter Jugendolympiade-Erfinders Johann Rosenzopf, lässt olympischen Gründer-Gedanken weiterleben.
KLAGENFURT/LAUSANNE. Die Wiederaufnahme der Bewerbung zu den Senza-Confini-Winterspielen ist aktuell wieder in aller Munde. Was in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben sollte, ist, dass die Senza-Confini-Idee wiederum der ausschlaggebende Impuls für den Klagenfurter Johann Rosenzopf war, die Olympischen Spiele für Jugendliche ins Leben zu rufen.
Auf allen Bühnen präsent
"Mein Vater war richtig besessen von der Idee der Olympischen Jugendspiele", sagt dessen Sohn Christian Rosenzopf. 1998 schickte Johann Rosenzopf sich selbst eine Postkarte, um die Idee für sich zu sichern. Christian Rosenzopf war damals noch Schüler und unterstützte seinen Vater mit dem Schreiben von E-Mails, dem Entwerfen eines Logos und dem Verfassen von Pressemitteilungen. Johann Rosenzopf begann die Idee der Olympischen Jugendspiele in ganz Österreich zu verbreiten, Schwellenangst kannte er keine. "Mein Vater vermittelte sein Konzept Menschen wie dem damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer, dem damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel oder dem damaligen Landeshauptmann Jörg Haider", erinnert sich Rosenzopf.
David gegen Goliath
Am 13. März 1998 kam es zum ersten Gespräch mit dem damaligen Österreichischen Olympischen Comités-Präsident Leo Wallner, der sich für die Idee aussprach. Johann Rosenzopf fühlte sich bekräftigt, doch dann folgte ein Schreiben des IOC: Für Jugendliche sei es für derartige Wettkämpfe noch zu früh. Umso verwunderter war Rosenzopf, als IOC-Präsident Jaques Rogge 2007 verkündete, dass es die ersten Olympischen Jugendspiele geben werde. Es kam zu einem ungleichen Machtkampf und den Anspruch auf das Urheberrecht. FAZ, der Spiegel, News, Krone, Kleine Zeitung u.v.w. berichteten mit Titeln wie "Rogge gegen Rosenzopf", "Johann gegen Jaques", "Kärntner David gegen David-IOC". 2010 lenkte IOC-Präsident Jaques Rogge in einem gerichtlichen Vergleich ein, dass Rosenzopf wesentlicher Impulsgeber der Idee war. Leider konnte der Klagenfurter die Jugendolympiade nie wirklich miterleben, da er 2015 einen schweren Schlaganfall erlitt, von dessen Folgen er sich bis zu seinem Tod 2018 nicht erholte. Sein Sohn hat es sich zum Ziel gesetzt, dass Vermächtnis seines Vaters weiterleben zu lassen. "Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, noch einmal nach Lausanne zu fahren, um unser Logo als offizielles Logo der Jugendolympiade vorzuschlagen", sagt Rosenzopf. Eines ist ihm noch wichtig zu betonen: "Mein Vater wollte nie Geld für die Idee, ihm reichte die Anerkennung."


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