Die Hacker mit weißem Hut
"Wir wurden heute 7.000 mal attackiert"
Keiner ist sicher! So schützen sich Unternehmen: Klagenfurter Unternehmen Softwaregutachten berichtet, wie White-Hat-Hacker vorgehen und warum die Hacker es auch auf kleine Unternehmen abgesehen haben.
KLAGENFURT, KLAGENFURT-LAND. Für Horst Kandutsch, Geschäftsführer der Klagenfurter Firma Softwaregutachten.at, ist das Thema IT-Sicherheit nicht erst seit dem Angriff einer Hackergruppe auf die Webseite des Landes Kärnten Alltag. "Wir zählen heute beispielsweise 7.000 Angriffe auf unser System. Diese wurden durch Programme durchgeführt, die automatisch nach Möglichkeiten suchen, um einen Zugang zu einem System zu finden", erklärt Kandutsch. Die hohe Zahl der Angriffe macht deutlich: Niemand, nicht einmal kleine Unternehmen, sind vor den Angreifern aus dem World Wide Web sicher.
Neuer Schatz: Daten
Es geht nämlich um den Diebstahl eines begehrten Gutes: Daten. "Ein Datensatz ist zwischen 35 Cent und 7,5 Euro wert, zu diesen Preisen werden sie im Dark Net gehandelt. Auf einer Gemeindewebseite sind z.B. die Daten von Sozialhilfebeziehern vermerkt. Dabei handelt es sich um einen wertvollen Datensatz, wertvoll sind beispielsweise auch Daten zur Kommunalsteuerlast", erklärt Kandutsch.
Sie sind die guten Hacker
Damit es erst gar nicht so weit kommt, unternimmt Softwaregutachten.at u. a. sogenannten "White-Hat-Hacker-Angriffe" auf Unternehmen, um die vulnerablen Stellen eines Unternehmens aufzuzeigen. "Wir schicken E-Mails hin oder lassen einen USB-Stick dort, natürlich alles nur im Auftrag und auch wirklich nur, um Sicherheitslücken aufzuzeigen", erklärt Kandutsch. Für das Team ist dieser inszenierte Angriff eine aufregende Herausforderung. "Es ist wirklich spannend, es kann schon vorkommen, dass wir mit dem Lift im Keller zum Serverraum fahren, dort schließen wir unsere PC an. Wenn wir das machen, weisen wir das jeweilige Unternehmen darauf hin, dass der Serverraum nicht versperrt ist", sagt der IT-Experte.
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