120.000 Lehrer x 2 Stunden mehr in der Schule = 10.000 Lehrer weniger?

Wer diese Rechenaufgabe so löst, würde im Matheunterricht jeder Schule durchfallen.

Dennoch sind die Gewerkschaftsvertreter der Österreichischen Lehrer der fixen Meinung, dass ein mehr an Stunden, die an der Schule statt bei der Vor- und Nachbereitung verbracht wird, zu einer Kündigung von rund 10.000 Lehrern führen würde. Konkret stammt die Aussage von Walter Riegler, dem Vorsitzenden der Pflichtschullehrergewerkschafter.

Worum geht es bei dem Streit eigentlich?
Bundesministerin Claudia Schmied will die Schule umstrukturieren. So weit so gut für das Pisa-geplagte Bildungsniveau – so weit so schlecht für die Lehrergewerkschaft. Den motivierte Lehrer verbringen viel Zeit in der Schule mit ihren Schülern und tun dies auch gerne. Lehrer sollen mehr Zeit in der Klasse mit den Schülern verbringen, die Klassenschülerzahlen sollen gesenkt werden – dadurch würde, so die Unterrichtsministerin, der Stand der Lehrer gleich bleiben.
Die Lehrergewerkschafter beziehen ihre Argumente aus der Lehrerstudie aus dem Jahr 2000.

Nach einer Fragebogenerhebung des Unterrichtsministeriums ergibt sich die Jahresarbeitszeit der Lehrer wie folgt:
Volks- und Sonderschulen
In Volks- und Sonderschulen haben Lehrer eine Jahresarbeitszeit von 1881 Stunden –
36 % davon geht für Unterricht (805 Unterrichtsstunden) auf.
Die Vorbereitung des Unterrichts beansprucht 25 %,
die Nachbereitung 12 %,
Weitere lehrverpflichtungsrelevante Tätigkeiten (etwa Klassenvorstandstätigkeit) beanspruchen 3 Prozent,
täglich- oder wöchentlich anfallende Tätigkeiten (Gangaufsicht, Sprechstunden aber auch die Wegzeit wenn ein Lehrer in mehreren Schulen unterrichtet) 6 %,
Schulveranstaltungen oder schulbezogene Veranstaltungen 3 %,
Fort- und Weiterbildung 8 %,
sonstige Tätigkeiten 2 Prozent
und sonstige wiederkehrende Tätigkeiten 6 Prozent.

Hauptschulen und Polytechnische Schulen
Lehrer geben eine Jahresarbeitszeit von 1840 Stunden an –
31 % davon geht für Unterricht (685 Unterrichtsstunden) auf.
Die Vorbereitung des Unterrichts beansprucht 21 %,
die Nachbereitung 11 %,
weitere lehrverpflichtungsrelevante Tätigkeiten beanspruchen 5 Prozent,
täglich- oder wöchentlich anfallende Tätigkeiten 4 %,
Schulveranstaltungen oder schulbezogene Veranstaltungen 8 %,
Fort- und Weiterbildung 10 %,
sonstige Tätigkeiten 3 Prozent und
sonstige wiederkehrende Tätigkeiten 6 Prozent.

Allgemeinbildende Höhere Schulen
Lehrer geben eine Jahresarbeitszeit von 1928 Stunden an –
27 % davon geht für Unterricht (622 Unterrichtsstunden) auf.
Die Vorbereitung des Unterrichts beansprucht 23 %,
die Nachbereitung 13 %,
weitere lehrverpflichtungsrelevante Tätigkeiten beanspruchen 5 Prozent,
täglich- oder wöchentlich anfallende Tätigkeiten 3 %,
Schulveranstaltungen oder schulbezogene Veranstaltungen 6 %,
Fort- und Weiterbildung 11 % (205 Stunden),
sonstige Tätigkeiten 3 Prozent
und sonstige wiederkehrende Tätigkeiten 6 Prozent.

Berufsbildende mittlere und höhere Schulen
Lehrer geben eine Jahresarbeitszeit von 1973 Stunden an –
30 % davon geht für Unterricht (713 Unterrichtsstunden) auf.
Die Vorbereitung des Unterrichts beansprucht 22 %,
die Nachbereitung 12 %,
weitere lehrverpflichtungsrelevante Tätigkeiten beanspruchen 7 Prozent,
täglich- oder wöchentlich anfallende Tätigkeiten 3 %,
Schulveranstaltungen oder schulbezogene Veranstaltungen 5 %,
Fort- und Weiterbildung 10 % (195 Stunden),
sonstige Tätigkeiten 4 Prozent
und sonstige wiederkehrende Tätigkeiten 6 Prozent.

Bei allen Schultypen geben Lehrer an, dass alleine die Vor- und Nachbereitung mehr Zeit beansprucht als sie in den Klassenzimmern mit den Schülern verbringen! Natürlich exklusive der weiteren Verpflichtungen. 

E. Krug

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