Busse: Politik wird bald nachbessern

Parken, Stadion und Busse: Diese „heißen Eisen“ wurden beim WOCHE-Stadtgespräch diskutiert.

Was könnte man an Klagenfurt verbessern?

Gunzer: Wir haben noch zu wenig Einwohner.
Mathiaschitz: Die Ampelschaltungen gehören verbessert.
Steinkellner: Nach der Wahl ist Stillstand eingekehrt. Wir diskutieren über vieles, was wir uns nicht leisten können.
Wulz: Traurig ist, dass viele Junge abwandern. Was Klagenfurt fehlt, ist ein Leitbild.
Habenicht: Man hört nicht auf uns Unternehmer. Beim Thema Parken werden wir nicht eingebunden – es ist desaströs.

Zum Betrugsverdacht bei der Parkraumüberwachung: Wird es Konsequenzen geben?

Gunzer: Wenn sich die Dinge nicht aufklären, wird die Firma aus dem Magistratsdienst liquidiert. Nächste Woche soll eine Entscheidung fallen.

Der frühere Regionalmanager der „G4S“ ist jetzt aber „Leon“-Chef und dort für das Ordnungsamt zuständig.

Gunzer: Entweder wird der Leon-Geschäftsführer abgezogen, bis alles geklärt ist, oder der Dienst auf Eis gelegt.
Mathiaschitz: Kollege Steinkellner wollte das Ordnungsamt ohne Ausschreibung an „Leon“ vergeben – wir haben uns dagegen gewehrt. Hier ist der Staatsanwalt am Zug.
Wulz: Mich hat die Aussage des Bürgermeisters, dass die Ausschreibung zwischen den zwei größten Firmen erfolgt ist, verwundert. Leon hat ja gerade erst angefangen, da könnte es Absprachen gegeben haben. Das Ganze gehört lückenlos aufgeklärt.

Wie geht es mit dem Stadion weiter?

Steinkellner: Nach der EM ist die Euphorie aufgekommen, dass das Stadion so bleiben soll, wie es ist. Dann war die Wahl und jetzt sind zwei Jahre verstrichen. Es hätte in zwei, drei Quartalen erledigt werden können – was fehlt, ist die notwendige Ernsthaftigkeit.
Wulz: Unsere Forderung war immer der Rückbau. Das Stadion ist ein Koloss, der nicht bespielt werden kann. Jeden Tag kostet uns das ein paar Tausend Euro – es ist skandalös.
Mathiaschitz: Da werde ich grantig, Peter. Den Sauhaufen hast du als Sportreferent mit Bürgermeister Scheucher hinterlassen. Die Mehrheit wollte keinen Rückbau – jetzt haben wir das Stadion mit 30.000 Sitzen und müssen was draus machen. Die 400.000 Euro Miete für den Oberrang hat uns Scheucher eingebrockt. Die Baufirma sieht es aber auch so, dass wir das nicht zahlen sollen und wir werden das auch nicht tun.
Habenicht: Als Unternehmer bin ich entsetzt, weil das kein unternehmerisches Denken ist. Was man mit dem Geld alles hätte machen können – Wirtschaftsförderungen etc.
Gunzer: Das Stadion bleibt so, weil es die Bevölkerung so will. Wir waren bei Minister Darabos und es ist uns gelungen, 15,5 Millionen Euro für die Fertigstellung zu bekommen – das habe ich schriftlich. Es ist nicht mehr viel zu klären.

Die letzten freien Parkplätze wurden vergebührt, das neue Buskonzept sorgt für Unmut.

Habenicht: Ich sehe das problematisch – die Innenstadt wird ausgedünnt, die Kunden nach draußen gedrängt. Unsere Forderungen: Eine Stunde Gratis-Parken und Handy-Parken.
Wulz: Park & Ride wird gebührenpflichtig. Die Folge: Niemand parkt mehr dort. Das tut mir von Herzen weh, weil es sinnvoll ist. Auch das Buskonzept ist völlig in die Hose gegangen. Es wurde nur gemacht, um einzusparen.
Mathiaschitz: Ich kenne keine Stadt, die im Zentrum Gratis-Parkplätze anbietet. Auch Park & Ride ist anderswo teurer. Das Buskonzept wurde zu wenig durchdacht, das stimmt. Die Stadtwerke sind gefordert, dass es adaptiert wird – da werden wir Druck machen.
Gunzer: Wir hatten die Verpflichtung, über ein neues Buskonzept nachzudenken. Die Stadt zahlt bis zu zehn Millionen Euro jährlich für den Busverkehr – wir müssen einsparen. Nachjustieren muss man natürlich.
Steinkellner: Das neue Konzept sieht eine flächendeckende Anbindung vor. Das soll aber nicht heißen, dass dieses System jetzt wieder 15 Jahre halten muss. Verkehr ändert sich ständig. Es wird selbstverständlich nachjustiert: Anfang Mai werden die ersten Erfahrungswerte einfließen, dann wird die politische Diskussion geführt. Wir müssen das rasch machen, um im Herbst Veränderungen durchführen zu können.