„Das steht man nicht durch!“

Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter ist seit 23 Jahren Stadtchef. Wie lange er noch im Amt bleibt, verrät er nicht: „In meinem Kopf gibt es sicher auch ein Ablaufdatum, aber darüber spricht man in der Politik nicht“
  • Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter ist seit 23 Jahren Stadtchef. Wie lange er noch im Amt bleibt, verrät er nicht: „In meinem Kopf gibt es sicher auch ein Ablaufdatum, aber darüber spricht man in der Politik nicht“
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Sein erstes Interview nach dem Rehab-Aufenthalt gab Villachs Stadtchef Helmut Manzenreiter der WOCHE.

Nach einem schweren Skiunfall, der Operation im LKH Villach und der Rehab in der Klinik Warmbad Villach, kehrt Bgm. Helmut Manzenreiter nach fünf Wochen Abwesenheit wieder zurück ins Amt. Bereits am Montag hat Manzenreiter die Amtsgeschäfte wieder aufgenommen. Erste Station nach der Rehab war das WOCHE-Gespräch.

WOCHE: Befinden Sie sich nach Ihrem schweren Skiunfall, geglückter OP und Rehab in Warmbad Villach wieder auf dem Wege der Besserung?
Bgm. Manzenreiter: Die OP ist sehr erfolgreich verlaufen, auch die Rehab der letzen drei Wochen war positiv. Man weiß allerdings, dass Schulterverletzungen Monate bis zur Heilung brauchen. In der Folge werde ich noch ambulant behandelt und muss noch längere Zeit mit Schmerzen leben. Ich bin daher nur zum Teil einsetzbar. Aber ich bin wieder da und freue mich auf meine Tätigkeit.

Verletzungsbedingt hatten Sie eine schwere politische Entscheidung zu treffen. Sie zogen Ihre Kandidatur als SPÖ-Chef zurück, werden nicht antreten.
Meine Situation ließ mir einfach keine Zeit mit den entscheidenden Parteiorganisationen in Kontakt zu treten. Andererseits weiß ich, dass vom neuen SPÖ-Parteiobmann in den nächsten Monaten ein fulminanter Start erwartet wird. Den kann ich in meiner derzeitigen Situation nicht bieten. Mein Skiunfall war ein ausgesprochenes Pech, ich hätte den Parteiobmann gerne gemacht. Aber nach ärztlicher Beratung ist dies zurzeit nicht möglich.

Wie nahmen Ihre Fans diese Entscheidung auf?
Es waren viele Funktionsträger enttäuscht, aber sie haben akzeptiert, dass man mit einer derart langwierigen Verletzung dieses Amt nicht ausüben kann. Ich bin mir bewusst, dass mit dieser Aufgabe auch eine große Erwartungshaltung der Menschen sowie ein riesiger Zeitaufwand verbunden ist. Da ich ständig Schmerzen verspüre, ist der Schlaf nicht geregelt. Das steht man dann nicht durch.

Werden Sie, egal wer Parteichef wird, diesen unterstützen, auf Biegen und Brechen?
Auf Biegen oder Brechen würde heißen, die eigene Meinung zurückzustellen. – Das wird in der SPÖ nie verlangt. Aber wer immer gewählt wird, hat meine Unterstützung. Ich werde mit dabei sein, wenn es gilt, Beiträge zu leisten, um das Land aus dieser fürchterlichen Situation, die LR Martinz als „Schocksituation“ bezeichnete, in bessere Wege zu leiten. Zu positiven Veränderungen kann auch die SPÖ beitragen. Das war auch meine Ausgangsposition, dass sich bei der SPÖ etwas verändern muss. Das Land wurde vom BZÖ und FPK abgewirtschaftet. Und die SPÖ war praktisch nicht vorhanden.

Eine zersplitterte Schulter, mit Nägeln zusammengeflickt, hinterlässt natürlich Spuren an Körper und Seele, wie erleben Sie diese Gefühle?
Es sind elf Schrauben und eine Platte und natürlich hinterlässt das Spuren. Die Leistungsfähigkeit ist eingeengt. Jedoch sind in Villach die Weichen gut gestellt. Bei uns sind die Finanzen und die Verwaltung in Ordnung. Auch die Jahresrechnung 2009 wird positiv sein und Villach verfügt über Rücklagen, um Investitionen zu tätigen.

Sie hatten fünf Wochen Zeit nachzudenken, wird man da auch ein wenig geläutert?
Natürlich, bei schlaflosen Nächten hat man Zeit über viele Dinge nachzudenken. Ich werde meine Konzepte voll umsetzen.

Ist Ihr Tatendrang gebremst?
Keineswegs, am Montag übernahm ich wieder die Unterschriftsberechtigung von Vzbgm. Richard Pfeiler, der mich gut vertreten hat, und steige mit der Inbetriebnahme des Wasserbehälters Fellach wieder ins Tagesgeschäft ein.

Gratulation zum 23-Jahr-Jubiläum als Bürgermeister, damit sind Sie der längstdienende Chef der Draustadt! Was verbinden Sie damit?

Es ist eine tolle Bilanz, so lange das Vertrauen der Villacher Bevölkerung genießen zu dürfen. Aber das verpflichtet auch.

Gibt es für Sie als Bürgermeister auch ein Ablaufdatum?
In meinen Kopf sicher, aber über Rücktritte oder Ende von Arbeitsterminen und Zeiten spricht man in der Politik nicht. Es zählt die Gegenwart mit ihren riesigen Herausforderungen.

Dieter Janz

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