Grüne hoffen aufs Tief

LAbg. Rolf Holub hofft aufs Tiefdruckgebiet ?meteorologisch Foto: Neumüller/kk
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Grünen-Chef Rolf Holub im Interview: 8,1 Prozent lautet das Wahlziel – bei Minus tritt der Parteichef ab.

 WOCHE: Viele wundern sich sehr, wie die Grünen mit Voggenhuber umspringen.
Holub: Es war ja eine knappe Entscheidung. Der Streit wird nicht auf inhaltlicher Ebene ausgetragen, sondern es geht um eine Macht- und Vertrauensfrage zwischen Bundesvorstand und Voggenhuber. – Der Johannes hat sich ja selbst abgeschossen.
Werden die Grünen zu einer „normalen“ Partei?
Die Frage ist, was „normal“ ist.
Machtspiele, Intrigen …
Wie bei jeder Firma gibt es einen Vorstand – aber so basisdemokratisch wie wir ist keine andere Partei. Es gibt eine Metamorphose von der Van-der-Bellen- zur Glawischnig-Ära. Schauen wir mal, was sich entpuppt, ob es ein großer Schmetterling ist oder ein kleiner. Die ganze Partei ist traurig. Das ist der Trennungsschmerz vom Van der Bellen, der alles zusammengehalten hat.
Die weltweite Wirtschaftskrise rückt grüne Themen wie etwa die globale Erwärmung in den Hintergrund. Menschen fürchten um ihren Arbeitsplatz. Ob es wärmer wird, interessiert kaum jemanden.
Es hängt ja alles zusammen. Die Kosten des Klimawandels werden sich verzehnfachen. Für jeden Euro, den man jetzt investiert, erspart man sich zehn Euro.
Was erwarten Sie sich von den Landtagswahlen?
8,1 Prozent. Das hängt natürlich auch vom Wahltag ab – wie das Wetter wird.
Wie bitte? Gehen Ihre Wähler eher bei schönem oder bei schlechtem Wetter wählen?
Die Grün-Wähler gehen bei jedem Wetter, weil sie motiviert sind, andere nicht. Es wäre daher für die Grünen um null Komma irgendwas Prozent besser, wenn am 1. März schlechtes Wetter ist.
Der Wahlkampf der Grünen ist eher unspektakulär.
Mir haben alle Journalisten bestätigt, dass das ein inhaltsleerer Wahlkampf ist. Wir bringen als einzige Themen ein – die Kontrolle, unser Kampf gegen den Proporz. Wenn 10 Prozent gegen 90 Prozent Opposition machen, muss das Land ja hoch verschuldet sein. – Weil dauernd abgetauscht wird.
Die Grünen haben 2004 6,7 Prozent der Stimmen erhalten – im Vergleich zu den Erwartungen ist Ihre Bilanz nach fünf Jahren recht bescheiden.
Im Verhältnis zu dem, was wir Leute haben, haben wir mehr als das Doppelte gearbeitet.
Waren Ihre ersten fünf Jahre im Landtag Lernjahre?
Ich bin jetzt nach fünf Jahren so weit zu sagen: „Ja, ich habe das System verinnerlicht.“ Ich habe noch nie so viel gelernt wie in den letzten fünf Jahren. Was mich enttäuscht, ist, wenn man die Korruption sieht, was die politischen Entscheidungen beeinflusst – nämlich das Geld.
Die Grünen fordern zwar gerne Rücktritte Ihrer politischen Gegner, wittern allerorts Skandale, Verantwortliche „zur Strecke“ gebracht haben Sie aber noch keinen.
Der Pfeifenberger ist nicht mehr da, das war schon wegen des Seebühnen-Untersuchungsausschusses. Und „keinen“ kann man nicht sagen – ich bin der letzte politisch „Überlebende“ des Jahres 2004. Wo sind sie denn? Das ist ein Zeichen.
Wofür?
Wenn man standfest ist und dem Wind entgegensegelt, kann man dennoch weiterkommen.
Bei den Gemeinderatswahlen segeln die Grünen aber noch in der Flaute.
Das stimmt nicht. Wir stellen jetzt 13 Gemeinderäte und werden am 1. März auf über 30 kommen.
Hinkt die Entwicklung der Grünen in Kärnten eigentlich hintennach?
Ja, um 20 Jahre. In der Struktur und inhaltlich. Aber wir haben diese 20 Jahre in fünf Jahre aufgeholt. Wenn man sich heute andere Landesorganisationen anschaut, bemerkt man keinen Unterschied mehr zu Kärnten. Vor fünf Jahren haben die Leute noch gemeint, die Grünen sind kiffende Vegetarier. Dann haben sie gesehen, der Holub ist ein ganz Normaler, der auch Schweinsbraten ist, wenngleich er deswegen Gallensteine hatte.
Wo liegt Ihre Schmerzgrenze am 1. März?
Wenn ich weniger habe als beim letzten Mal werde ich meinen Rücktritt anbieten. Wenn fünf Jahre harte Arbeit kein Ergebnis zeigen, dann ist irgendetwas falsch – der Holub bei der falschen Partei oder beim falschen Volk (lacht).
Wessen Wahl zum LH können Sie ausschließen?
Jene von BZÖ- und FPÖ-Politikern schließe ich aus. Ich will eine Wende haben.
Würden die Grünen bei einer Koalition mitmachen?
Arbeiten muss man mit allen können. Aber jetzt muss einmal ein Kassasturz gemacht werden, der Weg in den Abgrund gestoppt werden. Wir brauchen statt eines Finanzausgleichs einen BZÖ-Ausgleich – der Bund muss eine Milliarde der Kärntner Schulden übernehmen.
Uwe Sommersguter

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