FPÖ-Aufreger
"Ihr wollt sie in kommunistische Umerziehungslager einesetzen"
Die "aktuelle Stunde" im Rahmen der Landtagssitzung befasste sich am Donnerstag mit dem eher harmlosen Thema "Chancenreichtum für Kärntens Kinder - Kärnten als kinderfreundlichste Region". Ein "Marxismus-Sager" der FPÖ sorgte jedoch für einen Aufreger. ÖVP: "Lernen's Geschichte". Grüne fordern in Aussendung Entschuldigung.
KLAGENFURT. Was fällt Kärntner Politikern zum Thema Kindergarten ein? FPÖ-Klubobmann Erwin Angerer wiederholte am Donnerstag im Rahmen der aktuellen Landtagssitzung eine bekannte Forderung der Freiheitlichen: So sollen Mütter, die ihre Kinder in den ersten Jahren zuhause betreuen, auch finanziell unterstützt werden. Im Nachsatz legte Angerer jedoch wie folgt nach: "Aber ihr (Landesregierung Anm.) wollt's sie ja in kommunistische Umerziehungslager einesetzen und von klein auf gleich als Marxisten erziehen." Das sorgte für Wirbel. Der dritte Landtagspräsident Andreas Scherwitzl (SPÖ): "Herr Klubobmann Angerer meinte, die elementarpädagogischen Einrichtungen in Kärnten wären kommunistische Umerziehungslager, das weise ich auf das Allerentschiedenste zurück."
"Lernen's Geschichte"
Die ÖVP meldete sich in einer Presseaussendung zu Wort: „Die Aussage von Erwin Angerer im Landtag ist ein handfester Skandal! Offenbar weiß der FPÖ-Klubobmann und andere seiner freiheitlichen Abgeordneten nichts von den Gräueltaten in den kommunistischen Umerziehungslagern, deshalb empfehle ich: Lernen’s Geschichte, Herr Angerer!", so ÖVP-Clubobmann Markus Malle.
Grüne fordern Entschuldigung
Die Kärntner Grüne-Chefin Olga Voglauer: "Angerers Sager im Landtag verdeutlicht einmal mehr die freiheitliche Geisteshaltung. Wer derartige Vergleiche anstellt hat die historische Tragweite nicht verstanden und verharmlost die geschehenen Gräueltaten dieses Regimes. Die Wortmeldung ist inakzeptabel, verletzt die Würde des Hauses und disqualifiziert Angerer als Abgeordneten, der Verantwortung für Kärnten trägt. Eine Entschuldigung ist mehr als angebracht.“
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