Public Opinion Kurzanalyse zur Europawahl Juni 2009

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Umfragen und Ergebnisse gibt es viele – dennoch sind viele Fragen offen:
Wie hoch wird die Wahlbeteiligung?
Wer wird Erster?
Wer wird Dritter?
Schafft das BZÖ ein Mandat?
Wie wirkt sich der Vorzugsstimmenwahlkampf aus?
Die Europawahl, die in Österreich am 7. Juni anberaumt ist und die europaweit zwischen 4. und 7. Juni abgehalten wird, ist hierzulande von vielen Unbekannten geprägt.
Keiner wagt Prognose
Kein Meinungsforscher wagt eine Prognose über die tatsächliche Wahlbeteiligung, alle sprechen von einem Kopf?an?Kopf?Rennen um Platz 1 zwischen ÖVP und SPÖ, wobei mehrheitlich leichte Vorteile für die ÖVP gesehen werden. Mehrheitlich wird es auch als offen angesehen, ob die FPÖ oder Martin auf Platz 3 landen. Der FPÖ werden jedenfalls gegenüber 2004 deutliche Gewinne, den Grünen hingegen nicht zuletzt wegen der Voggenhuber?Demontage Verluste prophezeit. Ob das BZÖ eines der 17 Mandate erlangt, ist offen (Gegenüber der letzten Wahl verliert Österreich ein Mandat, wenn der Vertrag von Lissabon in Kraft tritt, rücken zwei weitere Mandatare auf 19 nach).
Wahlbeteiligung: Tendenz fallend
Die Wahlbeteiligung verhält sich umgekehrt proportional zur wachsenden Bedeutung des Europaparlaments. Gingen in Österreich 1996 noch 67,7 Prozent zu den Urnen, waren es 2004 nur mehr 42,4 Prozent. Der EU?Schnitt betrug 45,5 Prozent, Tendenz 2009 weiter sinkend.
Die einzelnen Parteien
Die ÖVP macht sich Hoffnungen, als deklarierte „Europapartei“ als Nummer 1 ins Ziel zu gehen – das wäre das erste Mal bei einer Bundeswahl seit dem Schüssel?Triumph 2002. Bei der Europawahl war die VP einmal – 1996 – voran.
Hilfreich könnte dabei der parteiinterne Vorzugsstimmen?Wahlkampf sein. Um eine Vorreihung zu erreichen, braucht der Kandidat ein Siebentel der Parteistimmen, also im Fall der ÖVP schätzungsweise 60.000. Neben Othmar Karas wirbt insbesondere der Seniorenkandidat Heinz K. Becker um Vorzugsstimmen.
Für die SPÖ wäre das Abrutschen auf Platz 2 eine Fortsetzung der Verlustserie seit Eintritt in die Bundesregierung im Jänner 2007 – etwa bei den Landtagswahlen in Niederösterreich, Tirol, Salzburg und Kärnten, aber auch bei den Arbeiterkammer? und den Hochschülerschaftswahlen. Die Folge könnten SP?interne Strategiediskussionen – Stichwort „Reichensteuer“ – und die Frage sein, ob Faymann soviel erfolgreicher ist als Alfred Gusenbauer.
Erfolge für Martin und die FPÖ könnten wiederum die Proteststimmung mehren. Ein Grün?Verlust wiederum wird die Diskussion um den Kurs von Eva Glawischnig neu entfachen – die Grünen blieben ja bei den letzten Wahlgängen ebenso erfolglos.
Erstmals bei EU?Wahlen sind die Briefwahl (diesmal im Vergleich zur Nationalratswahl weiter erleichtert) und „Wählen ab 16“ möglich.
EU?Wahl
Datum
Institut/Medium
SPÖ
ÖVP
FPÖ
HPM
GRÜNE
BZÖ
EU?Wahl '04
Endergebnis
33,33
32,70
6,31
13,98
12,89
?
18.1.09
Gallup/
Österr. Hochr.
30
31
20
?
14
4
27.1.09
Gallup/
Österreich
39
31
13
9
13
4
28.2.09
Market/
div.TZ
35
35
8
9
11
2
5.3.09
Fessel/
Die Presse
28
25
9
4
8
26 nicht
deklar.
14.3.09
Gallup/
Österreich
30?32
29?31
15?17
7?9
9?11
4?6,Libertas 0?2
27.3.09
Gallup/
Österreich
30?32
29?31
15?17
7?9
9?11
4?6,Libertas 0?2
Anf. April 09
Gallup/
Österreich
31?33
30?32
15?17
6?8
8?10
3?5,Libertas 0?2
2.4.09
Manova/
Die Presse
33
30
13
3
13
6
6.4.09
Gallup/
Österreich
31?33
30?32
15?17
6?8
8?10
3?5,Libertas 0?2
8.4.09
Hix,…/
Die Presse
31,9
28,9
19,9
?
10,0
9,2
16.4.09
OGM/News
30
32
17
6
9
5
3.5.09
Karmasin/
profil/
Österr.
30
30
17
9
9
5
7.5.09
OGM/News
32
29
15
9
10
5
8.5.09
Gallup/
Österreich
31
30
17
8
9
5
16.5.09
Market/
Wiener Z.
29
27
16
13
8
5
23.5.09
Market/
Standard
25
27
14
17
10
4
24.5.09
OGM/Österreich
29
30
14
11
9
5
28.5.09
OGM/News
26
30
16
14
8
5
29.5.09
Fessel/
Die Presse
29?30
30
13?15
13?15
9
5
29.5.09
Karmasin/
Profil
27
28
15
13
10
5
30.5.09
Gallup/
Österreich
27?29
27?29
14?16
12?14
8?10
4?6
2.6.09
Market/
Standard
28
27
17
15
8
4
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