Scheider mit ,Kopf in den Sand‘

Sportstadtrat Jürgen Pfeiler kritisiert Parteifreund Darabos und Polit-Gegner Christian Scheider
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Sport-Stadtrat Pfeiler rechnet mit Scheider ab: „Er nimmt Nachwuchs in Geiselhaft.“

WOCHE: Viele schimpfen, die Aufteilung der Sportverbände im Land in Rot und Schwarz sei mit schuld am Medaillen-Versagen bei Olympia 2012 in London.
PFEILER: Das kann ich nicht bestätigen. Ich bin selbst Mitglied eines Dachverbandes, die Askö. Wir sind ausschließlich für den Breitensport verantwortlich, die Fachverbände für den Spitzensport.
Was muss sich dann ändern?
Wir müssen uns in Kärnten auf einige wenige Sportarten konzentrieren – auf Leichtathletik und Volleyball etwa. Wir
müssen hier den Vereinen die Struktur geben, um sich professionell zu entwickeln. Die Ehrenamtlichkeit kann kaum olympische Teilnehmer produzieren.
Also ein Freispruch für die Dachverbände?
Die haben mit dem Spitzensport nichts zu tun! Die Diskussion ist in Summe falsch angefangen worden.
Dafür war Ihr Parteifreund, Sportminister Norbert
Darabos, verantwortlich.
Das weiß ich. Derartige emotionale Diskussionen mitten im Wettkampf …
... etwa das Wort „Olympiatouristen“ – das würden Sie nicht in den Mund nehmen?
Nein. Jeder hat lange trainiert. Ich hätte diese Diskussion nicht während der Spiele geführt.
Warum ist Klagenfurt im Fußball bloß drittklassig?
Es ist sehr vieles zerstört worden. Das neue Team, das sich gebildet hat, steht allein da – es gibt keine Emotion mehr.
Die Kärntner Politik scheint ja nun auch drittklassig
geworden zu sein …
Durch die Verpolitisierung der SK Austria ist der Fußball in den Talboden gefallen, dort, wo jetzt auch die Politik ist. Der Fußball hat „vorgezeigt“, wo man hinfallen kann, wenn man nicht diejenigen ans Werk lässt, die was davon verstehen.
Glauben Sie, dass das 66,5 Mio. Euro teure Stadion einmal ein Fall für die Korruptionsstaatsanwälte wird?
Ich schließe das nicht aus.
Die Eishockeyhalle scheint kein Thema mehr zu sein …?
Der KAC und der Verband verhandeln mittlerweile nur mehr mit dem Bürgermeister. Wir sind auf dem gleichen Stand wie vor zwei Jahren. Die Krux ist: Es gibt bis heute keine Vereinbarung übers Geld. Ein absolutes Versäumnis des Bürgermeisters. Scheider hat seine Hausaufgaben nicht gemacht.
Was hätte geschehen sollen?
Die Halle hält noch 10-15 Jahre. Das Geld für den Neubau haben wir nicht. Die Infrastruktur für den Nachwuchs ist „unterm Hund“. Wir hätten die Kabinen und Sanitäranlagen für den Nachwuchs längst
sanieren können. Scheider nimmt den Nachwuchs in Geiselhaft für ein Prestigeprojekt.
In Klagenfurt hat die SPÖ die Koalition mit der FPK aufgekündigt, jetzt folgte die ÖVP im Bund. War die SPÖ Klagenfurt eine Art Vorreiter?
Dieser Befreiungsschlag war ganz wichtig. Das „System Haider“ hat sich gezeigt: jeder Fototermin ist wichtiger als Sacharbeit. Die jüngste Geschichte gibt uns Recht, dass wir diesen Schritt gemacht haben.
Sehen Sie eine Chance für die SPÖ, dass 2015 Scheider als Bürgermeister abgelöst
werden kann?
Ich bin überzeugt, dass das möglich ist. Er ist ja auf einem guten Weg, sich selbst zu eliminieren.
Wie denn?
Keine Entscheidungen zu treffen und sich zu verstecken. Der Bürgermeister der Landeshauptstadt darf keine Vogel-Strauß-Politik machen und den Kopf in den Sand stecken.

Autor: Uwe Sommersguter

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