Kärntner Investor und Hotelier
"Sepp Schellhorn muss jetzt liefern"

Hinteregger: "Der neue Deregulierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn wird liefern müssen und ich schaue mir ganz genau an, was er konkret von seinen zu Recht auf Social Media angeprangerten Schikanen absetzen kann." | Foto: TV-SALON
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  • Hinteregger: "Der neue Deregulierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn wird liefern müssen und ich schaue mir ganz genau an, was er konkret von seinen zu Recht auf Social Media angeprangerten Schikanen absetzen kann."
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MeinBezirk hat den erfolgreichen Hotelier, Unternehmer und Investor zum Interview getroffen und ihn gefragt, was er sich von der ersten Dreier-Koalition erwartet, ob Wirtschaftsbetriebe vom "Zuckerl" profitieren werden und ob er glaubt, dass Babler, Stocker und Meinl-Reisinger das Bürokratie-Monster bändigen werden.

Österreich hat erstmals eine Dreier-Koalition: Wie sehen Sie als erfolgreicher Unternehmer die Konstellation ÖVP/SPÖ und Neos?
Hinteregger: Eine Dreier-Koalition kann zu einer stabileren politischen Landschaft führen, nach den ewigen Verhandlungen sind wir in Österreich mal froh, überhaupt eine Regierung zu haben. Es ist aber zu bedenken, dass die Entscheidungsfindung durch die Notwendigkeit von Kompromissen zu langsamen Entscheidungsprozessen führen kann, was in der derzeitigen wirtschaftlichen Ausgangslage aber nicht sein darf, da rasches und zukunftsorientiertes Handeln dringend notwendig ist.

Gerade zu Beginn einer neuen Regierung sollten Euphorie, Aufbruchstimmung und vor allem Zuversicht versprüht werden, ich hoffe, dies kommt noch auf. Als Unternehmer habe ich gerade an den neuen Wirtschaftsminister Wolfgang Hatmannsdorfer und als Kärntner, mit Blick auf die Chancen der Koralmbahn, große Hoffnung an den Infrastrukturminister Peter Hanke. 

Als Unternehmer werden Sie den Bürokratieabbau begrüßen: Wird der Bürokratieabbau ein Lippenbekenntnis oder sehen Sie hier wirklich, dass Unternehmer:innen entlastet werden?
Es braucht tatsächlich einen klaren politischen Willen, um bürokratische Hürden abzubauen, mir geht es wie fast allen Unternehmern, ich kann das Wort Bürokratie nicht mehr hören. Klare Ansage von mir zu diesem Thema: Innerhalb von 5 Jahren müssen 50 Prozent der Bürokratie für Unternehmen abgebaut werden. Es müssen nun konkrete Reformen umgesetzt werden, die über die allgemeinen Ankündigungen hinausgehen.

Ein Beispiel wäre für mich die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren und eine Reduzierung der Dokumentationspflichten. Unternehmer sollten auch in den Prozess einbezogen werden, um sicherzustellen, dass etwaige Reformen tatsächlich den notwendigen Bedürfnissen der Wirtschaft angepasst sind. Hier wird der neue Deregulierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn liefern müssen und ich schaue mir ganz genau an, was er konkret von seinen zu Recht auf Social Media angeprangerten Schikanen absetzen kann. Ob diese Aufgabe im Außenministerium richtig angesiedelt ist oder reine politische Taktik, ist eine ganz andere Frage.

Der Großteil der Wirtschaftstreibenden hat mit hohen Energiekosten zu kämpfen: Wie überzeugt sind Sie, dass die neue Regierung Unternehmer:innen dabei entlasten wird?
Es wird aber, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sicherlich kein Weg daran vorbeiführen. Die Energiekosten müssen innerhalb von 2 Jahren deutlichst gesenkt werden. Daran wird der neue Wirtschaftsminister, der ja auch für höhere Weihen gehandelt wird, gemessen. Ich habe ihn kennengelernt und traue es ihm durchaus zu, genauso wie der zuständigen Staatssekretärin Elisabeth Zehetner. Was die Wenigsten wissen werden, sie war mal eine Kollegin von mir bei 2 Minuten 2 Millionen, sie hat dort Start-ups für die Wirtschaftskammer beraten.

Hinteregger: "Der neue Deregulierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn wird liefern müssen und ich schaue mir ganz genau an, was er konkret von seinen zu Recht auf Social Media angeprangerten Schikanen absetzen kann." | Foto: TV-SALON
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Im Regierungsprogramm ist von „Leistungsanreizen für Mehrarbeit“ die Rede: Was muss die Politik konkret unternehmen, damit sich Mehrarbeit lohnt?
Das Konzept kann verschiedene Perspektiven und Implikationen haben. Mehrarbeit soll Unternehmen helfen, flexibler auf Nachfragen zu reagieren, aber auch für Mitarbeiter ein großer Vorteil sein, ihr Einkommen ordentlich aufzubessern. Konkret müssen z.B. 20 Überstunden im Monat steuer- und abgabenfrei sein, weitere Überstunden auch sehr begünstigt werden, d.h. Brutto muss fast Netto sein, das könnte einen echten Turbo zünden! Ansätze dazu gibt es im Regierungsprogramm, ich sage klar, rasch umsetzen, der Wirtschaftsstandort braucht es dringend!

Die Lohnnebenkosten sind im EU-Schnitt in Österreich relativ hoch. Diese sollen gesenkt werden, ein richtiger Schritt?

Die Lohnnebenkosten haben einen großen Einfluss auf die Gesamtarbeitskosten und infolgedessen auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Eine Senkung könnte zu mehr Investitionsleistung und Schaffung von neuen Arbeitsplätzen führen. Es gäbe uns Arbeitgebern auch die Möglichkeit, höhere Nettolöhne zu zahlen, was den Lebensstandard der Arbeitnehmer verbessern könnte. Dabei muss man aber im Auge behalten, dass Lohnnebenkosten wichtige soziale Sicherungssysteme wie Pension, Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung finanzieren. Aber klar, um weiterhin international wettbewerbsfähig zu bleiben, führt kein Weg an einer ordentlichen Senkung vorbei!

Bernd Hinteregger spricht Klartext: Bei Themen wie Bürokratieabbau und Lohnnebenkosten nimmt er sich kein Blatt vor den Mund. | Foto: TV-SALON
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Arbeiten für ältere Personen soll erleichtert werden: Haben Sie in Ihren Betrieben viele ältere Menschen beschäftigt? Wollen überhaupt viele ältere Menschen noch arbeiten?

Es gibt viele ältere Personen, die noch gerne über das Pensionsalter hinaus arbeiten würden. Auch ich habe Mitarbeiter, welche die Möglichkeit nutzen, auch in ihrer Pension noch ein paar Stunden zusätzlich zu arbeiten. Hier gibt es einen guten Ansatz, mit einer sogenannten Flat-Tax, diese gehört sofort umgesetzt. Es ist überhaupt nicht verständlich, wenn Menschen, die sich in der Pension mit ihrer weitreichenden Erfahrung einbringen, im Gegenzug dafür in einen steuerlichen Nachteil geraten.

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