Impulse für Klagenfurt
Klagenfurt droht den Anschluss zu verpassen

- Foto: Bild von Rob Laughter
- hochgeladen von Benjamin Raunegger
Im Februar hatte ich die Gelegenheit, in London große Musicals wie Back to the Future, Starlight Express und The Lion King zu besuchen. Solche Produktionen ziehen Abend für Abend ein internationales Publikum an und sind ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die britische Hauptstadt. Nun wird bekannt, dass ab Ende 2027 auch im Wiener Prater ein Musicalpalast eröffnet werden soll – ein weiterer Meilenstein für den Kultur- und Tourismusstandort Wien.
Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf: Warum bleibt Klagenfurt bislang außen vor? Die Landeshauptstadt verfügt über Veranstaltungsstätten und Flächen, die sich mit überschaubarem Aufwand adaptieren ließen. Ein bestehendes Gebäude am Messeareal könnte beispielsweise als Bühne für ein renommiertes Musical dienen. Denkbar wäre auch, weitere Standorte für kulturelle Großproduktionen zu erschließen. Ein derartiges Angebot würde Klagenfurt nicht nur kulturell bereichern, sondern auch das touristische Profil der Stadt schärfen.
Musicals haben das Potenzial, Besucher ganzjährig anzuziehen. Hotels, Gastronomie und Handel würden davon gleichermaßen profitieren, und auch die Stadtkasse könnte durch zusätzliche Abgaben spürbare Mehreinnahmen verzeichnen. Gerade in Zeiten, in denen Städte um Aufmerksamkeit und touristische Strahlkraft konkurrieren, könnte Klagenfurt durch ein klares Bekenntnis zur Musicalkultur punkten.
Mit einer strategischen Positionierung als „Musicalstadt“ ließe sich Klagenfurt überregional vermarkten – möglicherweise sogar im Zusammenspiel mit günstigen Fluglinien wie Ryanair oder Eurowings. Die Chance, Kultur und Wirtschaft gleichermaßen zu fördern, liegt auf der Hand. Jetzt braucht es nur noch den Mut, sie auch zu ergreifen.
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