„Die meisten haben begriffen, worum es geht“

Peter Wrolich (hier mit seinem älteren Sohn Manolo) | Foto: Kuess
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Der gebürtige Latschacher Peter Wrolich war nie jemand, der mit dem Strom schwimmt. Und doch ist der Kärntner einer der verlässlichsten Teamplayer auf der Pro-Tour der Radfahrer. Als neuer Präsident krempelt er gerade den Kärntner Radsportverband um – und will von einem Karriereende nichts wissen.

WOCHE: Qatar, Oman, die Murcia-Rundfahrt, Mailand- San Remo ... Die neue Saison ist gut angelaufen!
Peter Wrolich: Es war wirklich mehr als okay. Ich hab gleich zu Saisonbeginn einige Top-10-Ränge herausfahren können, mit denen ich nicht rechnete. Man weiß ja nie, wo man nach der Winterpause steht. Aber offenbar hab ich alles richtig gemacht im Winter.

Mailand-San Remo war der Auftakt der großen Frühjahrs-Klassiker. Bei welchen weiteren wird man Sie sehen?
Bei so ziemlich allen. Am Sonntag starte ich bei Gent-Wevelgem, eine Woche drauf bei der Flandern-Rundfahrt. Dann folgen „Rund um Köln“, Paris-Roubaix und das Amstel Gold-Race.

Ein unglaublich dichtes Programm. Welche Ziele steckt man sich da?
Wir haben eine relativ gute Klassiker-Mannschaft, die es zu unterstützen gilt. In der derzeitigen Form traue ich mir schon selber auch was zu. Es gilt, als Team und Einzelfahrer gute Rennen abzuliefern.

Trotz aller Klassiker: der Saisonhöhepunkt ist heuer aber die WM im September in Australien, oder?
Ja, die möchte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Entgegen den letzten Titelkämpfen ist das ein Kurs, der dem Bernhard Eisel und mir liegen könnte. Außerdem ist das Rennen im Herbst. Ich habe genug Zeit, mich darauf optimal vorbereiten zu können.

Ist die Tour de France heuer ein Thema?
Wenn eine große Rundfahrt, dann wird’s die Tour de France. Der Giro ist zu nahe an den Klassikern und die Vuelta mag ich nicht. Wenn die Form passt, werde ich die Tour wahrscheinlich fahren. Aber ich mache nicht alles daran fest. Es gibt auch andere schöne Rennen.

Das Doping-Thema ist etwas in den Hintergrund gerutscht. Stimmt die Entwicklung im Radsport?
Das finde ich absolut. Man merkt es daran, dass beispielsweise wieder deutsche Journalisten zu internationalen Rennen kommen. Und von dort berichten – der ungute Unterton ist weg. Ich glaube, die meisten Fahrer haben endlich begriffen, worum es geht.

Ist diese Saison Ihre letzte als Radprofi?
Das kann ich nicht beantworten. Wenn es nach meiner Motivation geht: auf keinen Fall! Ich kann auf hohem Niveau sicher noch ein, zwei Jahre weiterfahren. Auch der Druck von unten ist nicht so groß, dass ich ihn nicht aushalten würde.

Ein aufstrebendes Talent ist der Ebersteiner Marco Haller. Ihre Meinung?
Der Marco ist eines der größten Talente, das wir in Österreich je hatten. Aber der Vorteil des Talents ist im Radsport schnell verpufft. Ich wollte ihn im Ausland unterbringen, aber aufgrund von Matura und Bundesheer muss er sich ein Jahr gedulden. Das Team Tirol ist heuer eine gute Lösung für ihn – 2011 wird dann richtig entscheidend werden.

Als Kärntner Radsport-Boss sind Sie sehr aktiv. Geht da was weiter?
Es passiert irrsinnig viel, da ist eine Eigendynamik drinnen, die ich mir nie hätte vorstellen können. Ich hab zum Beispiel mit dem Land Kärnten einen super Partner gefunden; Landesssportdirektor Reinhard Tellian etwa unterstützt mich, wo es nur geht.

Was planen Sie konkret?
Ich fange bei den Kindern an, wir wollen in Schulen gehen, dort Geschicklichkeits-Parcours aufbauen. Ich hab dem Land ein Konzept vorgelegt, das den gesamten Kärntner Sport wieder auf Vordermann bringen könnte. Und das fängt bei den Kleinsten an. Verbände und Vereine sollen sich an Schulen viel mehr engagieren, dort die Qualität im Sportunterricht heben. Je mehr Sport, desto weniger volkswirtschaftlicher Schaden durch Krankheiten etc.

Florian Zuschlag

Peter Wrolich (hier mit seinem älteren Sohn Manolo) | Foto: Kuess
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