Kommt jetzt die große „Süd-Kooperation?“

Sturm gegen Kärnten, Steiermark gegen Kärnten, Fußballstadt vs. Fußballprovinz, Goliath vs. David. Ein Duell, das nach heute Abend für zumindest eine Saison Geschichte ist – es sei denn, beide Cup-Halbfinalisten gewinnen ihre Begegnungen (Kärnten gegen Wiener Neustadt, Sturm gegen Ried) und stehen sich im Cupfinale in Klagenfurt noch einmal gegenüber. Auf organisatorischer Ebene könnte beiden Klubs aber eine überraschende Verbrüderung bevorstehen. Die Details:

Kürzungen bei Sturm Graz
Bis zu 15 Prozent müssen für die nächste Saison beim SK Sturm Graz eingespart, Spieler deswegen abgegeben werden. Neue Verstärkungen gibt es nur dann, wenn sie finanziell und sportlich ins Konzept passen.

Austria auf Spielersuche
Der SK Austria wird heuer aller Voraussicht nach in die Adeg Liga absteigen, sucht dafür dringend Spieler, kann aber finanziell keine großen Sprünge machen. Was beide Klubs vereint: Sie besitzen ein großes Potenzial an jungen Nachwuchsspielern, die „ausgebildet“ werden müssen und ohne Druck heranwachsen sollen. Und weil in der Vergangenheit die Transfers zwischen Kärnten und Sturm (siehe rechts) eigentlich immer „gefruchtet“ haben und auch jetzt Spieler von beiden Seiten umworben werden (Stefan Hierländer ist bei Sturm Thema, Dominic Hassler bei Kärnten), sind auch erste Gerüchte einer intensiveren Kooperation bereits aufgetaucht. Das ruft die beiden Präsidenten Hans Rinner und Mario Canori auf den Plan. „Es klingt nicht so, dass man nicht darüber reden sollte“, ist Canoris knapper Kommentar zu diesem Thema. Demnächst will er sich mit seinem Grazer Pendant diesbezüglich unterhalten. Und Rinner klingt ebenfalls nicht uninteressiert: „Eine Kooperation macht immer Sinn und es gäbe sicher einige Punkte, sodass Sturm und Kärnten profitieren könnten.“

Das Spiel am Mittwoch (Ankick: 20.30 Uhr) ist zwar das letzte „Süd-Derby“ für zumindest ein Jahr. Aber es könnte der Startschuss in eine gemeinsame Zukunft sein – in eine sogenannte „Süd-Kooperation“.

Transfers Austria/Sturm
Vom SK Sturm zum SK Austria
Adam Ledwon († 2008): Der Pole kam als Walter Schachner-Wunschspieler zum Bundesliga-Start des SK Austria 2007 nach Klagenfurt.
Leonhard Kaufmann: Ihn verpflichtete Frenkie Schinkels im Sommer 2009. Der Nachwuchs-Teamspieler zählt mit drei Saisontoren zu den besten Kärntner Akteuren.

Vom SK Austria zum SK Sturm
Manuel Weber: Der ehemalige Kärntner Kapitän wechselte im Sommer 2009 nach Graz. Zählt im defensiven Mittelfeld stets zu den besten der „Schwarzen“.
Christian Prawda: Übersiedelte im Winter zur Franco Foda-Elf. Der Kämpfer hat sich den Stammplatz auf der linken Abwehrseite gesichert.
Haris Bukva: Der Flankenspieler kam im Doppelpack mit Manuel
Weber. Hat sich aber noch keinen Stammplatz sichern können.

ZUF/Hahn