Bewegte Vergangenheit
Klagenfurter besuchte die letzte Weiße Rose

Traute Lafrenz-Page freute sich über den Besuch aus Klagenfurt von Martin Messner. | Foto: Martin Messner
  • Traute Lafrenz-Page freute sich über den Besuch aus Klagenfurt von Martin Messner.
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  • hochgeladen von Mag. Stephan Fugger

Mit einem Alter von 100 Jahren ist die Amerikanerin Traute Lafrenz-Page die letzte Überlebende der Widerstandsbewegung „Die Weiße Rose“. Sie hat aber auch nach Klagenfurt eine Verbindung.

KLAGENFURT, Der Musiker Martin Messner wurde mit seiner Band „Disharmonic Orchestra“ nach Baltimore in Amerika eingeladen. Beim sogenannten „Maryland Deathfest“ spielte die Klagenfurter Metalband vor mehreren hundert begeisterten Heavymetal-Fans – eigentlich ist das schon eine kleine Sensation. Im Zuge des Amerikaaufenthaltes fasste der Klagenfurter zugleich den Entschluss, seine Großtante Traute Lafrenz-Page zu besuchen: „Ich dachte mir, dass das eine einmalige Gelegenheit sei. Großtante Page hat heuer ihren 100. Geburtstag gefeiert. Wer weiß, wie oft wir uns noch sehen.“ Die Schwester seiner verstorbenen Großmutter hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Sie ist die letzte Überlebende der Widerstandsbewegung Weiße Rose. „Ich muss aber feststellen, dass der Besuch rein familiär war. Natürlich wollte ich einige familiäre Zusammenhänge, Verwicklungen und Verbindungen – speziell aus der Nazi-Zeit von ihr erfahren. Aber es ging mir nicht darum, sie über die Weiße Rose auszufragen“, sagt Messner.

Skepsis ist gefragt

Gegenüber Journalisten ist sie skeptisch. Als sich Messner am Telefon nicht sofort zu erkennen gab, sagte sie „Traute ist nicht zuhause“. Die Vergangenheit und der Trubel um ihre Person sind ihr nicht geheuer. Ihre Sichtweise auf die Welt ist auch mit 100 Jahren noch immer kritisch. Erst als sie erkannte, dass es sich bei dem Anruf aus Österreich um die Verwandtschaft aus Klagenfurt handelte, rief sie mit den Worten „Ach Martin, du bist es!“ zurück.

Zum Leben von Traute Lafrenz-Page

Traute Lafrenz-Page wurde am 3. Mai 1919 in Hamburg geboren. Geprägt hat ihr Leben ihre Klassenlehrerin Erna Stahl, die ihren Schülern trotz des Naziregimes eine humanistische Sicht auf die Welt lehrte. Im Jahr 1941 lernte sie Hans Scholl in München kennen. Beide waren liiert. Lafrenz war maßgeblich an der Herstellung einer Verbindung der Weißen Rose zwischen München und Hamburg beteiligt. Auch nachdem die Beziehung zu Hans beendet war, war sie noch mit der Familie Scholl verbunden. Während der schweren Zeit nach der Verhaftung und der Hinrichtung von Sophie und Hans Scholl stand sie der Familie Scholl zur Seite. Von 1943 bis Kriegsende befand sie sich in Haft und entging nur knapp einer Verurteilung. Nach dem Krieg schloss sie ihr Studium ab und entschloss sich dazu, in Amerika zu leben. Heute lebt sie zurückgezogen in South Carolina auf Yonges Island. Wer mehr über das Leben von Traute Lafrenz und ihre Beweggründe zum Widerstand gegen das Hitler-Regime erfahren will, dem sei das Buch „Es lebe die Freiheit!“ von Peter Normann ans Herz gelegt.

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