Corona-Sommer
„Der Tourismus lebt von offenen Grenzen“
Offene Grenzen seit Dienstag, Buchungslage im Corona-Sommer, abgesagtes Harley-Treffen: Wie geht es dem Tourismus in Kärnten? Die WOCHE Kärnten fragte bei Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung, nach.
WOCHE: Wie sieht die Buchungslage in Kärnten für den Sommer in den verschiedenen Kategorien und Regionen aus?
CHRISTIAN KRESSE: Es gibt sehr unterschiedliche Informationen aus den Regionen. Angebote an den Seen sind sehr stark nachgefragt. Große Probleme sehen wir noch bei Betrieben, die auf Gruppenreisen, Seminare oder Städtereisende ausgerichtet sind. Generell kann man aber sagen, dass wir es in den vergangenen Wochen geschafft haben, eine sehr positive Stimmung für Kärnten aufzubauen.
Gibt es Probleme für Beherberger, die Sicherheits- und Hygiene-Regeln einzuhalten?
Im Vergleich zu Urlaubsregionen in anderen Ländern sind die Maßnahmen unserer Betriebe in Kärnten vorbildhaft. Wir alle hoffen natürlich, dass es zu keinem größeren Infektionsgeschehen kommt.
Die Grenzen zu beliebten Urlaubsländern wie Italien, Kroatien oder Griechenland sind wieder geöffnet: Ist das ein Nachteil für Kärnten, das ja als „sicherer Süden“ Urlaubsgäste, die sonst nicht gekommen wären, gewinnen wollte?
Der Tourismus lebt von offenen Grenzen. Niemand in Kärnten möchte von geschlossenen Grenzen zu anderen Urlaubsdestinationen profitieren. Manche Regionen in Kärnten partizipieren derzeit durchaus von einem neuen Gästeverhalten. Darauf werden wir langfristig jedoch nicht aufbauen können. Wir alle müssen schauen, dass wir in den nächsten ein, zwei Jahren wieder in eine neue Normalität im Tourismus kommen.
Können Sie das Minus beziffern, das fehlende Veranstaltungen in Kärnten verursachen?
Darüber Aussagen zu treffen ist schwierig. Jetzt geht es darum, für positive Stimmung zu sorgen und das heurige Jahr mit maximal einem blauen Auge noch zu retten.
Stichwort Harley-Treffen, das mittlerweile auch abgesagt ist: Gibt es Ideen und Konzepte, Harley-Gäste, die schon gebucht haben, trotzdem zu halten?
Die Tourismusregion Villach steht in direktem Austausch mit den Unternehmern rund um den Faaker See. Wir sind in ständigem Dialog mit Harley-Davidson, um deren Wünsche als Vertragspartner auch berücksichtigt zu sehen.
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