Veit Sorger: „Reiche fair behandeln“

IV-Präsident Veit Sorger im Interview | Foto: KK
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WOCHE: Sie stehen für moderne Standesvertretetung der österreichischen Industrie. Ihren Mitgliedern wirft man immer wieder vor, nur auf der Suche nach günstigen Produktionsbedingungen zu sein, und Mitarbeiter als reine Kostenfaktoren zu sehen.
Veit Sorger: Hier können wir gleich eine Mär diskutieren und aus der Welt räumen. Man wirft uns in der Tat vor, nur auf der Suche nach günstigen Mitarbeitern zu sein. Das stimmt nicht. Der österreichische Industriebeschäftigte verdient um 23 % mehr als der Durchschnitt im Bundesgebiet. Die Industrie zahlt erstklassig. Durch die hohe Exportrate, die wir haben, tragen wir sehr viel zum Bruttoinlandsprodukt bei. Der Anteil der Industrie am BIP ist direkt oder indirekt fast 50 %. Das reflektiert die Bedeutung der Industrie für das Bundesbudget und am österreichischen Wirtschaftsleben. Dass wir gewisse Tätigkeiten, auf Grund des hiesigen hohen Lohnniveaus, auslagern mussten, war klar. Diese Welle ist allerdings so gut wie abgeschlossen.

Was halten Sie von so genannten Reichensteuern und den Überlegungen das Steuersystem bei Stiftungen zu ändern?
Sie können sich vorstellen, wie förderlich das ist, jenen, die die Leistung erbringen und denen, die am meisten Steuern zahlen, jeden Tag anzudrohen, diese zu schröpfen und bei ihnen abzukassieren. Diese Diskussion ist mehr als entbehrlich. Die Thematik wird auch „zurückschlagen“. Jene, die davon betroffen sind, werden sich das nicht gefallen lassen …

… Abwandern?
Man wird alle möglichen Szenerien durchspielen. Nicht um sich der Verantwortung zu entziehen, sondern um fair behandelt zu werden.

Stichwort Bankensteuer. Gefällt Ihnen die österreichische Lösung?
Mir gefällt das österreichische System der Bankensteuer nicht. Mir gefällt das deutsche Modell, das Modell der Reservenbildungen. Es ist richtig, dass die Banken Staatshilfen gebraucht haben. Nachdem sie halt auch jahrelang Steuern bezahlt haben. Das ist bedauerlich und das wollten auch die Banken nicht. Derartigen Entwicklungen muss man vorbeugen. Wenn ich aber jetzt den Banken das Geld wegnehme, dann kann ich mir als Staat ausrechnen, wann ich das genommene Geld wieder „oben“ einfüllen muss. Ich halte das für eine schlechte Regelung. Besser wäre eine Regelung, bei der Banken angehalten werden, Reserven einzurichten, auf die sie nicht zugreifen können. Was bei uns passiert ist eine budgetäre Maßnahme, die nicht für mehr Sicherheit sorgt.

Noch immer wird über horrend hohe Managergehälter diskutiert. Macht es Sinn, auch bei Privatunternehmen von außen einzugreifen und die Managergehälter zu deckeln?
Ein Privatunternehmen kann man diesbezüglich höchstens über steuerliche Regelungen beschränken. Ich erachte diese Diskussion auch nicht als konstruktiv. Leistung soll erbracht und in weiterer Folge auch honoriert werden. Jede Leistung hat ihren Wert. Die österreichischen Manager sind im untersten Drittel auf der Einkommenspyramide in ganz Europa. Es hat auch keine Auswüchse gegeben. Das gilt auf öffentlicher und auf privater Ebene. Wenn ich mir allerdings jeden Tag anhören muss, wie unmoralisch mein Gehalt ist, dann werde ich mir auch überlegen, in dieser feindlichen Umgebung arbeiten zu wollen.

Steigen bei Ihnen mit dem Aufschwung auch wieder die Mitgliederzahlen?
Da möchte ich als Allererstes festhalten, dass dieser Krise kein einziges Großunternehmen zu Opfer gefallen ist. Und dass es im Zuge der Krise nirgends zu Massenkündigungen kommen musste, weil unsere Firmen eben so gut und fundiert aufgestellt sind. Unsere Mitgliederzahlen sind stabil. Im Gegensatz zu anderen Institutionen hat die freiwillige Industriellenvereinigung auch budgetär nicht gelitten. Im Gegenteil, der Zuspruch unserer Mitglieder ist ein sehr guter.

Sie haben auch auf die Wortmeldungen zur gezielten Zuwanderung respektive zur Rot-Weiß-Rot-Card wohlwollend reagiert.
Ich begrüße Zuwanderung, wenn sie richtig gemacht wird. Das heißt, jenen Zuwanderern hier einen Platz zu bieten, denen wir hier Arbeit und Auskommen zur Verfügung stellen können. Diese Menschen und ihre Familien sollen sich wohl fühlen bei uns und wie die Inländer behandelt werden. Es ist ein Fakt, das wissen auch die Zögerer, dass wir ohne gezielte Zuwanderung unseren Wohlstand nicht aufrecht erhalten werden können.

K.H. Zanon

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