Kärntner Lösung
Verkauf der Landesanteile am Nassfeld

Verkauf der Landesanteile sichert Nassfeld nachhaltig ab | Foto: wikipedia/Karnische Incomin GmbH/KK
  • Verkauf der Landesanteile sichert Nassfeld nachhaltig ab
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Land Kärnten verkauft Nassfeld-Anteile an Gailtaler SH Beteiligungs GmbH. Investiert wird in Betten und Lifte. Bgm. Siegfried Ronacher ist positive Lösung, "das Wichtigste".

KÄRNTEN. LH Peter Kaiser und LR Martin Gruber präsentierten heute eine "Kärntner Lösung" für den Verkauf der 33 Prozent Landesanteile am Nassfeld. 
"Mit dem Verkauf werden Interessen des Landes, der Wirtschaft und der Bevölkerung gewahrt", so Kaiser und Gruber. 

Neun Millionen für die Anteile

Für die Landesanteile auf dem Nassfeld fließen neun Millionen Euro. Die Verhandlungen mit der SH-Beteiligungsgruppe – bestehend aus Gailtaler bzw. Kärntner Unternehmen (von Friedl Seiwald und Klaus Herzog) - sind positiv abgeschlossen. Verträge werden demnächst unterschrieben. "Mit der jetzigen Lösung ist die SH-Gruppe zahlreiche Verpflichtungen gegenüber dem Land eingegangen", so Kaiser. Mit dem Erlös sind im Sinne einer Kärntner Lösung auch Investitionen und Garantien verbunden – für die nachhaltige Entwicklung des Skigebietes, betont Gruber. 

Ronacher für positive Lösung

Die WOCHE hat bei Siegfried Ronacher, Bürgermeister der Stadtgemeinde Hermagor nachgehakt- "für mich ist erst dann alles perfekt, wenn am 29. April in der Bergbahnen-Sitzung alle anderen Bergbahnen zugestimmt haben. Auch die von uns Bürgermeistern der Region festgelegten Kriterien müssen eingehalten werden." 

Verpflichtungen sicher Nassfeld nachhaltig ab

Der neue Eigentümer der ehemaligen Landesanteile muss für zusätzliche 500 Betten am Nassfeld sorgen. Der Kartenverbund mit dem Topskipass Kärnten-Osttirol besteht für weitere zehn Jahre. Das Nassfeld ist so durch einen klaren Investitionsplan – es geht um rund 30 Mio. Euro – abgesichert. Auch der Weiterverkauf von Anteilen durch die SH-Gruppe ist nur mit Zustimmung des Landes möglich. Dies verdeutlicht das Verantwortungsbewusstsein des Landes für das Nassfeld.

Die SH Beteiligungs GmbH verpflichtet sich, folgende Punkte einzuhalten:

  • Der Investitionsplan der Bergbahnen Nassfeld Pramollo AG über mehr als 30 Millionen Euro muss wie geplant umgesetzt werden.
  • Die nächsten zehn Jahre muss die SH Beteiligungs GmbH zumindest den Kartenverbund am Nassfeld und den "Topskipass Kärnten-Osttirol"-Kartenverbund garantieren.
  • Die Zusammenarbeit mit der KIG Karnische Incoming GmbH muss fortgesetzt werden.
  • 500 gewerbliche Hotelbetten müssen neu errichtet werden, wobei das zweite Nassfeld-Projekt der Riedergarten-Gruppe jedenfalls Berücksichtigung finden muss. 500 Gästebetten (Hotel und Chalets) mit einer Realisierung zwischen 2019 und 2021 sind geplant, der prognostizierte Liftkarten-Umsatz liegt bei einer Million Euro. Investiert werden sollen 54 Millionen Euro.
  • Die kleinen Skigebiete der Region (Weißbriach, Weissensee, Feistritz/Gail, Kötschach-Mauthen) werden weiterhin unterstützt.

Ziel: neue Arbeitsplätze

Seiwald und Klaus wollen sich auch bemühen, dass beim Nassfeld-Ausbau auf italienischer Seite etwas weitergeht. Langfristig will man durch verschiedene Projekte zwischen 400 und 500 neue Arbeitsplätze schaffen. In Aussicht gestellt werden auch zeitnahe Gespräche mit allen geschäftsbeteiligten Gruppen am Nassfeld - wie Tatry Mountain Resort-Gruppe und jene von Arnold Pucher.

Opposition begrüßt Entscheidung

Laut FPÖ-Chef Gernot Darmann "unterstützt die FPÖ den Verkaufsbeschluss der Landesregierung". Er hält fest: "Wir haben mit unseren Anträgen verhindert, dass die Mehrheit an der Liftgesellschaft in ausländische Hände gelangt und sichergestellt, dass die Entscheidungshoheit über das Paradegebiet des Kärntner Wintertourismus im Land bleibt."

Auch für Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer und Tourismussprecher LAbg. Hartmut Prasch ist diese die "beste Lösung für das Nassfeld". "Die Tatsache, dass der Vertrag öffentlich und auf Geheimhaltungsklauseln verzichtet wird, werten wir als Signal, dass man von Koalitionsseite her langsam bereit ist, aus den Fehlern des Flughafen-Deals zu lernen."
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt, so Köfer: Der slowakische Lift-Investor Igor Rattaj, der "jede Menge Know-how und ein breites Netzwerk eingebracht hätte", hat sich vom Nassfeld verabschiedet.

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