Zwei Botschafter für die Regionen
Das Institut für Zukunftskompetenzen und die Seminarbäurinnen begeisterten im Vorjahr die Jury.
In der Kategorie "Bildung, Wissenschaft und Forschung" sucht die WOCHE Projekte, die sich mit dem Wissen in und um eine Region beschäftigen. Die "Bewegte Schule Gnesau oder die Kindermalschule des Kärntner Bildungswerk wurden im Vorjahr vom Institut für Zukunfstkompetenzen auf die Plätze zwei und drei verwiesen.
"Natürlich sind wir Idealisten. Aber man glaubt ja gar nicht, wie viele Idealisten es gibt", sagt Harald Schellander vom Institut für Zukunftskompetenzen. Diese Leute zusammenbringen, mit Blick über den Tellerrand Ideen entwickeln und so einen Beitrag für die Gesellschaft leisten - das sind die Ziele des Instituts. Gemeinsam mit Cornelia Scala-Hausmann und Martin Maitz arbeitet Schellander daran, sie zu erreichen.
Die Arbeit des Instituts für Zukunftskompetenzen kann man in drei Bereiche einteilen: Der erste Bereich nennt sich "Selfness". Unter diesem Titel werden Lehrgänge angeboten, in der die Teilnehmer nicht nur Wissen vermittelt bekommen, sondern auch ihre Persönlichkeit weiterentwickeln.
Essenzen aus diesem Lehrgang werden auch im zweiten Bereich des Instituts präsentiert: im Business. "Hier arbeiten wir mit Unternehmern, Führungskräften und Teams. Wir sehen uns an, wo die Potentiale der einzelnen Team-Mitglieder liegen und wie man die gesetzten Ziele gemeinsam erreichen kann", sagt Schellander. Herzstück des Instituts ist schließlich der Bereich Socieness, die zivilgesellschaftliche Arbeit.
Die Einen denken darüber nach, was Kärnten fit für die Zukunft macht, die Anderen fördern das, was Kärnten seit Jahrhunderten mitprägt: die Landwirtschaft. Der bäuerliche Milchhof Sonnenalm, die Agrargemeinschaft Lainacher Alpe ritterten im Vorjahr um den Sieg.
Die Gewinner der Kategorie "Land&Forstwirtschaft" (Bild links unten) waren die Seminarbäurinnen. Sie präsentieren heimische Lebensmittel auf Messen, in Seminaren und Schulen. „Wir haben die Frage gestellt, was wir tun können, um die Landwirtschaft zu fördern. So kamen wir auch auf das Thema Regionalität,“ erklärt Marianne Kienberger das Konzept der Seminarbäurinnen. Die Seminarbäuerinnen sind seit 1988 im Einsatz und präsentierten einheimische Lebensmittel auf in Seminaren und in Schulen. In den Schulen kommen die Seminarbäuerinnen sehr gut an. Setzen Sie anfangs noch stark auf Mundpropaganda, so können sie sich mittlerweile vor Anfragen kaum noch retten. Meistens werden mehrere Klassen auf einmal betreut, sechs bis acht Bäuerinnen sind dann immer im Einsatz. Der Aufgabenbereich der Seminarbäuerinnen hört aber noch längst nicht auf: Auf Messen stellen sie regionale und bäuerliche Lebensmittel in den Mittelpunkt und sensibilisieren die Zuhörer für heimische Qualität. "Ein gutes Beispiel sind Topfenreinkalan, ein altes Kärntner Rezept."
Der Trend geht hin zu praktischen Kursen, immer mehr Leute entfernen sich vom Kochen und können die Kenntnisse dann auch nicht weitergeben. „Wir versuchen bei den Themen die richtige Spanne zu bekommen zwischen dem Traditionellen, etwa Nudeln und krendln, und dem Beruf, also Kleinigkeiten fürs Büro. Wir wollen das Traditionelle mit dem Zeitgeist kombinieren“, erklärt Kienberger.
Sie haben ein Projekt, das in eine der beiden Kategorien passen könnte? Dann reichen Sie es ein und holen Sie sich den Regionalitätspreis!
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