Walter Mamedof: Naturvermittler aus Leidenschaft

ROSENTAL (vp). Das zehnte Jahr ist Walter Mamedof jetzt mit seinem Waldseilpark in der Tscheppaschlucht vertreten - mit genauso viel Freude wie zu Beginn. "Das, was ich mache, ist mein Leben", sagt der 61-Jährige, der sicherlich einer der ersten Natur-Guides im Land war. Seit 1980 übt er diesen Beruf hauptberuflich aus, seit 28 selbständig. "Ich komme aus St. Daniel und weil wir immer Fremdenzimmer gehabt haben, habe ich Leute schon als Kind herumgeführt", so der Gailtaler.

See ist zu wenig

Angefangen hat er in den 80ern mit Wanderungen, auch mit Lamas, später kamen Kanu-Touren hinzu. Eine solche samt Birdwatching bietet Mamedof im Rahmen des Programms "Ein Tag Glück im Rosental" (siehe unten) an. "Ich habe früh bemerkt, dass die Leute mehr brauchen als nur den See. Damals hat es sonst kein Angebot gegeben", so Mamedof, der im Winter die Skischule im Bodental betreibt.   

Kampf mit den Ängsten

Im Waldseilpark mit den neun Parcours und der 300 Meter langen Flying Fox-Anlage begrüßt er tausende Besucher jährlich, sehr viele sind Stammgäste. "Einheimische und Schulklassen. Für Kinder ist der Waldseilpark ein wichtiges Erlebnis, das ihr Selbstbewusstsein stärkt." Denn eines stimmt Mamedof nachdenklich: "Viele kämpfen mit so vielen Ängsten. Hier lernen sie wieder, Vertrauen in sich selbst zu haben. Sie müssen sich mit zwei Karabinern selbständig einhängen, das ist dem Bergsteigen sehr ähnlich."
Ratsam ist der Waldseilpark erst ab sechs bzw. sieben Jahren. Die älteste Person, die mit der Flying Fox herumgesaust ist, war eine über 80-jährige Dame aus Schweden. Ein tolles Baumhaus und eine neue Station, wo seine eigenen Ideen einfließen, will Mamedof im Waldseilpark noch umsetzen. "Wenn meine Ideen umsetzbar sind", schmunzelt er.

Natur nicht ausbeuten!

Der Guide bezeichnet sich selbst als Naturvermittler und hat besondere Freude daran, Kindern die Natur näherzubringen. Das funktioniere nicht wie in der Schule, sondern über den Spaß-Faktor. "Für alle Aktivitäten, die ich anbiete, wird nur das hergenommen, was die Natur bietet. Ich erfinde nichts." Deshalb ist ihm auch so wichtig, das zu schützen, was wir haben. "Mit Demut. Wir dürfen die Natur nicht ausbeuten!"