Wenn Theaterintendanten träumen

Präsentierten die Produktionen der Spielzeit 2018 am Stadttheater Klagenfurt: Florian Scholz (Intendant), Nicholas Carter (Chefdirigent), Iris Dönicke (Kaufmännische Direktorin) | Foto: Arnold Pöschl
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  • Präsentierten die Produktionen der Spielzeit 2018 am Stadttheater Klagenfurt: Florian Scholz (Intendant), Nicholas Carter (Chefdirigent), Iris Dönicke (Kaufmännische Direktorin)
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KLAGENFURT (vep, chl). "Auslöser der Geschichten, die in diesem Jahr erzählt werden, ist stets ein Traum von einem besseren, einem anderen Leben, vom Glück", erklärt Intendant Florian Scholz das Motto der nächsten Spielzeit am Stadttheater. Fünf Schauspiel- und sechs Musiktheater-Premieren auf der großen Bühne im Stadttheater stehen am Programm der Spielzeit 2018/2019. Dazu kommen diverse Specials und Extras - vom Kindertheater bis zu Konzerten -, darunter die neue Gesprächsreihe "Vor dem Eisernen" mit Moderator Arnold Mettnitzer in Kooperation mit dem ORF-Landesstudio Kärnten.
Die Saison startet musikalisch mit dem lyrischen Märchen "Rusalka" von Antonín Dvořák und dem Debüt des Australiers Nicholas Carter als neuen Chefdirigenten des Kärntner Sinfonieorchesters.

Neuer Chefdirigent

"Das Zwischenjahr ohne Chefdirigent ist vorbei, Nicholas Carter hat sich für die nächsten drei Jahre verpflichtet. Das Programm ist heuer nicht nur von mir als Indendant geprägt, sondern auch von ihm." Carters größter Wunsch war etwa, in seiner ersten Spielzeit "Pelleás et Melisande" von Claude Debussy zu dirigieren, zu erleben ab Februar 2019. "Es ist eines meiner drei Lieblingsstücke, man wird davon betrunken, berauscht. Je besser man es kennt, desto mehr verliebt man sich darin", so Carter. Dem neuen Chefdirigenten ist eines besonders wichtig: "Heute will man Dirigenten spezialisieren, in eine Ecke drängen. Es ist aber wichtig, beides - Opern und Konzerte - gleichermaßen gut dirigieren zu können. Und ich mache beides sehr gerne."  Mit dem Kärntner Sinfonieorchester will Carter jedenfalls zeigen, wie großartig dieses Orchester ist: „Ich möchte ihnen eine Chance geben, im Rampenlicht zu stehen.“ 

Scholz' Debüt als Regisseur

Den Auftakt mit "Rusalka" kommentiert Scholz: "Es ist eine prachtvolle Dvořák-Oper. Ich weiß gar nicht, ob sie hier jemals gespielt wurde, Spuren habe ich keine gefunden. Es ist eines der zentralen Werke der Opernwelt." Carter dazu: "Es klingt wie ein dreistündiges symphonisches Gedicht, es ist perfekt für ein Theater dieser Größe." 
Erstmals als Regisseur präsentiert sich Intendant Scholz mit einer Giacomo-Puccini-Oper am Stadttheater. "Ich habe so explizite Vorstellungen, dass ich keinen finden würde, der das in dieser Form umsetzt, deshalb inszeniere ich ,La Bohème’ selbst", begründet Scholz seine Entscheidung.

Sprechtheater

William Shakespeares "König Lear" eröffnet die Schauspielsaison. Regie führt Stephanie Mohr, Roman Kaminski spielt den Lear, Ruth Brauer-Kram den Narren. Noch klassischer endet der Schauspiel-Reigen: mit Sophokles’ "Antigone" in der Regie von Lore Stefanie und der Musik von Primus Sitter.
Die letzte Premiere vor der Sommerpause 2019 ist das Musical "Evita" von Andrew Lloyd Webber. Regie führt Aron Stiehl (dessen "Zauberer von Oz" in der aktuellen Spielzeit noch bis 6. Juni zu sehen ist).
Nicht auf der großen Bühne, aber aus Kärntner Sicht von großer Bedeutung ist die Studioproduktion im Tonhof Maria Saal: Nach der Premiere am Burgtheater im Vorjahr wird im Frühsommer 2019 Josef Winklers "Lass dich heimgeigen Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe" (noch keine näheren Angaben).

Statt Theater und mehr

Kärnten-Premiere im Rahmen der "Statt Theater"-Abende feiert das musikalische Programm einer All-Star-Bad aus Kabarett, Musik und Film: "Familie Lässig" mit Clara Luzia, Manuel Rubey, Gunkl, Gerald Vltava, Boris Fiala und Catharina Priemer-Humpel (20. 1. 2019)
Das Kärntner Sinfonieorchester spielt sechs Konzerte, darunter einen Abend mit Klavier-Schwerpunkt mit Starpianist Ingolf Wunder unter dem Dirigat von Nicholas Carter (24. 2. 2019).
Für Kinder ab sechs Jahren hat das Stadttheater eine Uraufführung am Spielplan: das Auftragswerk "Jannik und der Sonnendieb". Das Wintermärchen schrieb Henry Mason, der auch Regie führt (ab 24. 11.).

Auslastung und Budget

Über die Zahlen spricht die Kaufmännische Geschäftsführende Direktorin Iris Dönicke: "Wir haben eine sehr gute Auslastung: 2016 lagen wir bei 80 Prozent, 2017 bei 84. Das ist die höchste Auslastung der vergangenen drei Jahre." In den vergangenen zwei Jahren musste das Stadttheater mit einem verringerten Budget von je 16,2 Millionen Euro arbeiten, da jeweils eine halbe Million Euro in zahlreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen investiert wurde, wie etwa die neue Zuschauerbestuhlung, das Dach, aber auch in Technik und das neue Kartenbüro. "Trotz des Sparens haben wir zahlreiche Herzensprojekte umsetzen können, die wir machen wollten", so Dönicke. In der kommenden Spielsaison 2018/19 beträgt das Budget wider die "vollen" 16,7 Mio. Euro, so Dönicke. 

Stadttheater 2018/2019
Premieren auf der großen Bühne:
Rusalka von Antonín Dvořák: 13. September 2018

König Lear von William Shakespeare: 4. Oktober 2018

La clemenza di Tito von W. A. Mozart: 8. November 2018

La Bohème von Giacomo Puccini: 20. Dezember 2018

Bella Figura von Yasmina Reza: 24. Januar 2019

Pelléas et Mélisande von Claude Debussy: 14. Februar 2019

Vor Sonnenaufgang von E. Palmetshofer nach G. Hauptmann: 7. März 2019
Koma, Oper von Georg Friedrich Haas mit einem Text von Händl Klaus: 28. März 2019, Uraufführung der Klagenfurter Fassung
Antigone von Sophokles: 11. April 2019
Evita von Andrew Lloyd Webber: 2. Mai 2019

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