Klosterneuburg
Der Weg der Traube zum Wein
KLOSTERNEUBURG/WEIDLINGTAL. "So viel habe ich noch nie über Wein mitgenommen", freute sich Alfred Harl, Obmann des Vereins Lebenswertes Weidlingtal, nach einem Zwischenstopp im Technikum der HBLA Klosterneuburg. Am Sonntag hatte er wieder einmal zur Riedenwanderung, beginnend im Kirchgarten, eingeladen. Im renommierten Lehr- und Forschungszentrum für Wein- und Obstbau erklärte Bernhard Schmuckenschlager, Betriebsleiter Versuchsgut Agneshof und Lehrer an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, bei einer Kellertour anschaulich den „Weg der Traube“. Begriffe wie Maische, Putzn, Trester, Gärständer etc. sind den zahlreichen Wanderern, die Sturm und Regen trotzen, nun ein Begriff. Anhand einiger Weine, die verkostet wurden, konnte das Theoretische ausgezeichnet erläutert werden. Darunter war auch der Donauriesling, eine neue Sorte, die an der HBLA, dem NÖ Weingut des Jahres, gezüchtet wurde. Regina Rones, Ulrike Wehsner und Alfred Kratky zeigten sich von den unterschiedlichen Gerüchen und Geschmacksrichtungen begeistert. Der Favorit von Rotweinliebhaber Harl war selbstverständlich der einzige Rote der Proben: ein Zweigelt bzw. Rotburger, ebenfalls eine Klosterneuburger Züchtung. "Jeder Jahrgang hat seinen Reiz, denn jedes Jahr hat bestimmte Eigenschaften", erläuterte Schmuckenschlager, der keine Wein-Präferenzen verrät. Mit einzelnen Jahreszahlen erinnert er sich an extreme Hitze, Pilzbefall oder ein besonders nasses Frühjahr. All diese Herausforderungen prägen sich im Wein ein. Als ältesten Wein, den er getrunken hat, erinnert er sich an einen 65er Traminer.
Nach der Rebensaft-Stärkung gab es den ersten Teil der „klassischen Wienerlieder“, dargeboten von Christl und Volker Schöbitz, der zweite folgte nach dem zweiten Teil der Wanderung bei der Harrerhütte.
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