110 Jahre alt, 500 Gramm schwer: Die Bürgermeisterkette feiert Jubiläum
Bei der jährlichen Festsitzung ziert sie die Brust des amtierenden Stadtoberhauptes, sie ist Blickfang und würdige Insignie zugleich – die Bürgermeisterkette. Am 05. Juni 1908 wurde das glänzende Ehrenzeichen geliefert und ist quasi ein Vermächtnis des Kaisers.
KLOSTERNEUBURG (pa). Die Geschichte der vergoldeten Ehrenkette geht auf das Jahr 1907 zurück, als der NÖ Landtag anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. ein Abzeichen für die Bürgermeister von Niederösterreich stiftete. Diese Kette sollte fortan bei feierlichen Anlässen oder Amtshandlungen von den amtierenden Bürgermeistern bzw. deren Stellvertretern getragen werden.
Geschichte der Ehrenkette
Auf der Vorderseite befindet sich das Halbportrait Kaiser Franz Josef I. mit der Umschrift: „Die Grundfeste des freien Staates ist die freie Gemeinde“ und die Jahreszahlen 1848 – 1908. Die Rückseite trägt das Wappen des Erzherzogtums Österreich unter der Enns und die Inschrift: „Gewidmet vom Lande Niederösterreich“. In seiner ursprünglichen Form bestand das Abzeichen nur aus der vergoldeten, ovalen Silbermedaille. Diese war an einem blaugelben, bis in Mitte der Brust reichenden Band um den Hals zu tragen.
Schon bald schlugen geschäftstüchtige Juweliere der Stadt Klosterneuburg vor, das verordnete Band durch eine repräsentativere Kette zu ersetzten, da dies damals in Mode war. Der Gemeinderat holte verschiedene Kostenvoranschläge ein. Den Zuschlag erhielt die Wiener Silberwarenfabrik V. C. Dub, deren Betriebsleiter der Klosterneuburger Ferdinand Hoßfeld war.
Die breitgliedrige Kette ist vergoldetes Silber, rund 500 Gramm schwer und besteht aus einer großen sowie sieben kleinen Emailrosetten. Dargestellt sind das mehrtürmige historische Stadtwappen, das dreitürmige neue Wappen, das Rathaus, der Doppeladler der Österreich-Ungarischen Monarchie, der Erzherzogshut und die Stadtfarben.
Die Bürgermeisterkette hat auch heute dasselbe Erscheinungsbild wie bei ihrer Lieferung am 05. Juni 1908.
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