Abwasser-Analyse soll Schulen offen halten
KLOSTERNEUBURG. "Bisher haben wir beim Eingang getestet. Jetzt testen wir das was rauskommt", scherzt Norbert Kreuzinger vom Institut für Wassergüte und Ressourcenmanagement an der TU Wien. Gemeinsam mit Heribert Insam von der Universität Innsbruck und Virologen Andreas Bergthaler zeichnet er für ein Projekt verantwortlich, das unsere Schulen sicherer machen soll.
Abwassermonitoring
Dabei werden aus Kläranlagen österreichweit Proben entnommen - und aus diesen können die Wissenschafter Einiges ablesen, in diesem Fall in Bezug auf das Corona-Virus. Nicht nur Cluster können erkannt werden, vor allem liefert die Analyse die Information, welche Varianten regional im Umlauf sind.
"Als Virologe stand Abwasser bisher nicht auf meinem Speiseplan."
Andreas Bergthaler
Klosterneuburg ist eine von 116 Kläranlagen, aus der Proben genommen werden - die Standorte wurden so koordiniert, dass sie möglichst viele Schulstandorte abdecken. "Wir drücken hier nur auf einen Knopf, wichtig ist, dass die Probe gekühlt bleibt", erklärt Mitarbeiter Karl Weiss.
Der Vorteil: "Wir sind hier anonym, Datenschutz spielt keine Rolle, und auch Menschen, die nicht testen gehen, werden erfasst," so Bergthaler. Etwa eine Woche früher als sonst erlangt man so Informationen über die regionale Risikolage, die noch nicht bekannt sind. Diese sollen im Bildungsministerium bei der Entscheidung über (lokale und regionale) Schulschließungen mit einfließen.
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