Mostwaage und Genanalyse
Die Wein- und Obstbauschule Klosterneuburg feiert ihren 150. Geburtstag.
KLOSTERNEUBURG (cog). 1860 gegründet ist das Lehr- und Forschungszentrum für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg die älteste Lehranstalt in diesem Bereich. Ursprünglich war sie im Kuchlhof des Stifts untergebracht. Und so passte es perfekt, dass die Festveranstaltung anlässlich des 150-Jahre-Jubiläums vergangenen Freitag auch im Marmorsaal bei den Augustiner Chorherren stattfand.
Feiern und gefeiert werden
Die Crème de la Crème der Forscher fand sich in Anschluss an die Jubiläumsfeierlichkeiten zur Internationalen Tagung zur Erhaltung der Biodiversität in Wein- und Obstbau ein.
Interessantes Detail: Der erste Leiter der „praktischen Schule für Weinbau und Obstzucht“, Freiherr von Babo, entwickelte die Klosterneuburger Mostwaage, die bis heute offizielles Maß für das Mostgewicht ist.
Der heutige Direktor der Schule Karl Vogl betont, dass in der Lehranstalt „großer Wert auf möglichst praxisnahe Ausbildung“ gelegt wird: „Gemäß dem Motto ‚Unser Wissen trägt Früchte‘ werden bei uns Spezialisten in einem wichtigen und zukunftsträchtigen Wirtschaftszweig ausgebildet.“ Die höhere Lehranstalt für Wein- und Obstbau ist die Ausbildungsstätte des Bundes im Bereich Wein- und Obstbau und Bundesminister Niki Berlakovich (ÖVP) attestiert ihr „für moderne agrarische Forschung und Ausbildung“ zu stehen.
Als erste mitteleuropäische und einzige österreichische Lehranstalt mit Reife- und Diplomprüfung im Fachbereich Wein- und Obstbau fühlt sich die HBLA in Klosterneuburg Tradition und Innovation gleichermaßen verbunden.
Forschen und vermitteln
Spektakuläre Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Weinsortenerkennung mittels DNA-Analyse sorgten auch weltweit für Aufsehen.
Wichtig ist dem Zentrum ein möglichst kurzer Wissenstransfer von der Forschung zum Bauern. Und so hofft man, dass die Züchtungen der Rotweinsorten „Roesler“ und „Ráthay“, benannt nach ehemaligen Direktoren, bald jedem Weinkenner ebenso geläufig sein werden wie die Klosterneuburger Züchtung „Zweigelt“.
Seit sechs Jahren ist übrigens an der Universität für Bodenkultur ein sechssemestriges Studium eingerichtet, bei dem Klosterneuburg den Bereich Oenologie beiträgt.
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