Rätsel um Bahnhof ohne Namen
Seit dem Umbau steht auf dem Bahnhof "Klosterneuburg-Weidling" verwirrenderweise nur noch "ÖBB".
KLOSTERNEUBURG (mh). "Der Weidlinger Bahnhof ist nirgends angeschrieben. Auf der roten Kiste steht nur ÖBB", ärgert sich Rudolf Bruckmüller. "Woher sollen Fremde wissen, dass das hier der Bahnhof Klosterneuburg-Weidling ist? Müssen die jetzt alle mit Navi ausgestattet sein?" Weiters beanstandet der Klosterneuburger, dass durch die fehlende Absperrung Kinder direkt zum Zug laufen können. "Das ist ein Wahnsinn, wenn Lastenzüge vorbeifahren."
Neue Bahnhöfe ohne Ortsbezeichnung
ÖBB-Sprecher Christopher Seif sieht keinen Grund zur Aufregung: "Es ist nicht geplant, auf dem Bahnhofsgebäude die Ortsbezeichnung anzugeben. Es gibt Bahnhöfe, wo dies der Fall ist, wie beispielsweise auf alten Gebäuden wie Klosterneuburg-Kierling, die unter Denkmalschutz stehen." Laut Seif könne jedoch keine Verwirrung darüber entstehen, wo man sich befindet: "Man sieht gleich am Hausbahnsteig und am Mittelbahnsteig die Bahnhofsbezeichnung." Zur fehlenden Abtrennung zum Gehsteig meint der ÖBB-Sprecher: "Grundsätzlich muss man sagen, dass es nicht möglich ist, ein rund 5.000 Kilometer langes Schienennetz einzuzäunen. Außerdem wären Gitter zum Bahnsteig oft hinderlich." Selbstverständlich gebe es eine gesetzliche Bestimmung, die das Bewegen im Gleisbereich und somit auf Schienen verbietet, weil es gefährlich ist.
Fahrgäste vermissen Uhr
Von den Bezirksblättern befragte ÖBB-Kunden sind mit dem neuen Design der ÖBB-Haltestelle durchwegs zufrieden. Was ÖBB-Kundin Helga Seitz und auch Bahnfahrerin Christine Richter vermissen ist die große, alte Uhr. Doch hier muss sie Seif enttäuschen: "Es werden keine Uhren mehr auf Bahnhofsgebäuden montiert. Uhren befinden sich auf den Monitoren in den Bahnhöfen und auf den Zugzielanzeigen auf den Bahnsteigen sowie, wenn gegeben, im Warteraum."
Kritik gibt es auch am tagsüber brennenden Licht über den Fahrradständern. "Wir werden überprüfen, ob man das Licht in den Sommermonaten anders schalten kann. Grundsätzlich versuchen wir, die Beleuchtung so zu halten, dass auch bei düs-terem Wetter eine ausreichende Sicht gegeben ist", sagt der ÖBB-Sprecher. "Ausreichende Beleuchtung steigert auch das Sicherheitsgefühl, worauf wir in unseren Bahnhöfen generell Wert legen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.