Klosterneuburg
Bundesministerin Susanne Raab über Herausforderungen
Josef Höchtl konnte vergangene Woche einen weiteren prominenten Gast im Festsaal der Raiffeisenbank Klosterneuburg willkommen heißen: Bundesministerin Susanne Raab sprach über „Herausforderungen in den Bereichen Familie, Frauen, Integration und Medien“ und stand danach zu einer offenen Diskussion zur Verfügung.
KLOSTERNEUBURG. Große Verbesserungen in vielen Bereichen der Frauenpolitik und bei der Familienförderung ortete Bundesministerin Dr. Susanne RAAB bei einer vom Präsidenten der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“ Prof. Dr. Josef HÖCHTL im Festsaal der Raiffeisenbank Klosterneuburg eingeladenen Diskussionsveranstaltung.
Dass eine Frau ein Baby bekommt und dennoch wie sie als Ministerin weitermachen kann, wäre früher nicht möglich gewesen. Leider gibt es trotz höherer Mittel für Prävention eine Zunahme der Gewalt gegen Frauen.
„Wir haben an sich ein gut ausgebautes Gewaltschutzsystem, das u. a. Wegweisungen ermöglicht - leider ist aber ein Eingreifen schwierig, solange sich Frauen nicht selbst an die Polizei wenden“.
Es sei eines der Kernanliegen der Volkspartei, dafür zu sorgen, dass für Frauen Familie und Beruf vereinbar sind,
dass Frauen finanziell unabhängig sind, und nach ihrer Leistung beurteilt werden.
Österreich liege bei den Familienleistungen jetzt schon an dritter Stelle in der EU, und mit dem von Bundeskanzler Karl NEHAMMER initiierten weiteren Ausbau der flächendeckenden, ganztägigen Kinderbetreuung, für die im Budget rund fünf Milliarden Euro bereitgestellt sind, wird es noch einmal eine substantielle Verbesserung geben.
Bezüglich Integration bedauert Raab, dass unter den Zuwanderern nur so wenige qualifizierter Arbeitskräfte sind. „Bei den Deutschkursen zeigt sich, dass bei 80 Prozent der Asylwerber ihr Alphabetisierungsgrad nicht ausreicht - das ist mühsam!“ Leider ist mit der starken Zuwanderung aus muslimischen Ländern auch der Antisemitismus zugewandert.
47 Prozent der Zuwanderer waren bei einer Umfrage der Meinung, Juden hätten in Österreich zu viel Einfluss. „Da die Verbreitung des Antisemitismus massiv über soziale Medien erfolgt, ist das Gegensteuern für die Politik eine große Herausforderung!“
Es sei ihr als Medienministerin bewusst, dass vor allem die Printmedien unter großem wirtschaftlichen Druck stehen:
Nur noch jeder fünfte Österreicher kauft eine Zeitung, vor einigen Jahren war es noch jeder dritte. Als Medienministerin werde sie sich niemals in interne oder redaktionelle Belange einmischen. „Das wäre ein gefährlicher Weg!“ Als Privatperson Susanne Raab habe sie aber natürlich eine Meinung zu einzelnen Medien und deren Berichterstattung. Raab: „Und da orte ich schon manches Mal eine gewisse Schlagseite!“ Generell würde sie sich wünschen, dass von den Medien nicht nur beleuchtet wird, wo etwas schlecht sei. Bei der Presseförderung habe man deshalb den Fokus auf die Qualität der Berichterstattung und die Journalistenausbildung gesetzt.
Völkerverständigungs-Präsident Dr.Josef Höchtl ging auf die ganz spezielle Stimmung ein und zitierte seine Überzeugung:
„WIR brauchen MUT-Macher und nicht SCHLECHT-Redner“ und so manchen pessimistischen Stimmen in der Bevölkerung fügte er einen Ausspruch „seines Freundes Dompfarrer Toni FABER“ dazu:
“WIR sind aufgebrochen, weil wir HOFFNUNG haben und daran glauben, dass wir NICHT die letzte GENERATION sind.“
Unter den zahlreichen Zuhörern waren u.a. auch die eh. Bundeskanzlerin Dr. Brigitte BIERLEIN, die Abgeordneten Mag. Christoph KAUFMANN und DI Willi EIGNER, der Bürgermeister von Klosterneuburg Mag. Stefan SCHMUCKENSCHLAGER und zahlreiche Vertreter aus der Wirtschaft, der Kultur, der Verwaltung etc. sowie der Diplomatie-wie die Botschafter/innen aus Bulgarien, Ungarn, Deutschland, Tunesien und Kasachstan.
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