Rückzug aus Gemeindepolitik
Martina Enzmann zieht sich aus Politik zurück
KLOSTERNEUBURG. "Die Entscheidung fiel mir nicht leicht und sie ist wirklich wohlüberlegt: Mit sofortiger Wirkung lege ich mein Mandat zum Gemeinderat von Klosterneuburg zurück und scheide aus der Kommunalpolitik aus." Mit diesen Worten zieht Grünen-Stadträtin Martina Enzmann einen Schlussstrich unter 19 Jahre Gemeindevertretung.
"Keine halben Sachen"
Schon im letzten halben Jahr hätte sie keine Termine mehr wahrnehmen können, "und wer mich kennt, weiß, dass halbe Sachen für mich nichts sind. Ich hatte permanent ein schlechtes Gewissen, nicht mehr alles so erledigen zu können wie ich es gerne getan hätte. Jetzt fühle ich mich befreit", freut sich Enzmann darauf, ab 2020 mit ihrem Mann die Pension genießen zu können.
Ihre Herzensprojekte, die Restaurierung des jüdischen Friedhofes und die Tierhilfe Klosterneuburg, werde sie weiter in voller Intensität begleiten. "Ich werde Klosterneuburg erhalten bleiben und meinen Mund aufmachen, wenn ich glaube, es ist etwas nicht richtig. Es wäre aber einem Nachfolger oder Nachfolgerin gegenüber nicht fair, weiterzumachen und dann im Wahlkampf 2020 einfach zu verschwinden."
Martina Courage
Besonders rührt Enzmann die Würdigung seitens des Bürgermeisters Stefan Schmuckenschlager: Die Grünen verlören ihre "Jeanne d‘Arc, die Frau an der Front", schreibt er. "Niemand konnte im Gemeinderat deutlicher für Minderheiten sprechen, Tabus brechen und eloquent andere in Argumentationsnotstand versetzen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.