Lime in Klosterneuburg
Verleih von E-Bikes und E-Scooter startet im August
- Bezirksinspektor Michael Floth, Stadtrat Karl Schmid-Wilches (SPÖ), Gemeinderat Matthias Glöckl (NEOS), Bürgermeister Christoph Kaufmann (ÖVP), sowie Francis Rivera, Operations Manager und Theo Koch, Senior Manager Public Policy von Lime, bei der Präsentation des neuen E-Bike- und E-Scooter-Verleihs auf dem Rathausplatz von Klosterneuburg.
- Foto: MeinBezirk/Seebacher
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Ab Mitte August wollen die Stadt und Lime E-Bikes und E-Scooter zum Verleih anbieten. Die Kosten für das neue Angebot belaufen sich für die Stadt auf Null Euro - abgesehen von einem Aufwand für Markierung und Abstellbügel, für den 30.000 Euro budgetiert sind. Kritik kommt von der PUK.
Der Artikel wurde am 18. Juli um 17 Uhr aktualisiert.
KLOSTERNEUBURG. Klosterneuburg ist eine Stadt der Pendlerinnen und Pendler. Die stehen oft vor der Herausforderung, schnell zum nächsten öffentlichen Verkehrsmittel - am besten der Bahn - zu gelangen, ohne dabei ein eigenes Auto nutzen zu wollen oder auch können.
Keine Kosten für die Stadt
Diese Lücke will nun die Stadtgemeinde gemeinsam mit Lime schließen: Ab Mitte August sollen E-Bikes bzw. E-Scooter mittels App buchbar sein. Der Stadt selbst entstehen keine Kosten, lediglich die Kennzeichnung der Standorte und die Aufstellung der Bügel wird über das Verkehrsreferat abgewickelt. Dafür sind 30.000 Euro budgetiert, wie Bürgermeister Christoph Kaufmann (ÖVP) verrät. Der Verleih der Fahrzeuge selbst funktioniert über die Lime-App. Klosterneuburg ist übrigens die erste Stadt Niederösterreichs, die mit Lime zusammenarbeitet und Shared Mobility als Teil des kommunalen Stadtentwicklungskonzepts {STEK 2030+} integriert.
- Die Verleihkonzept von Lime verfügt über einige Features, die die Sicherheit für Fahrer und der Öffentlichkeit erhöhen. Eines davon ist die Kennzeichnung jedes Leihfahrzeugs.
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Der Bürgermeister meint zur Kooperation: „Das Konzept von Lime hat überzeugt, die Mikromobilität ist der richtige Schritt in die Zukunft zur Bewältigung des 'letzte Meile'-Themas.“ Gerade aufgrund der Topographie des Gemeindegebietes wäre die Babenbergerstadt mit dem öffentlichen Verkehr nicht ganz einfach zu erschließen. "Über 50 Prozent der Pendler, die nach Wien müssen, fahren öffentlich", informiert das Stadtoberhaupt weiter. Die neue Partnerschaft würde den Weg zwischen Heim und Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs einfacher und damit auch die eine oder andere Autofahrt überflüssig machen.
- Bürgermeister Christoph Kaufmann (ÖVP), Mobilitätsstadtrat Karl Schmid-Wilches (SPÖ) und die beiden Vertreter von Lime, Theo Koch und Francis Rivera bei der Vorstellung des neuen Mobilitätsangebots
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Der neue Mobilitätsstadtrat Karl Schmid-Wilches (SPÖ) ergänzt: "Die Klosterneuburger profitieren von der Erfahrung, die Lime bereits in vielen großen Städten wie Wien, aber auch international, hat, und einem ebenso erprobten wie durchdachten Modells, das vor allem für die Stadt Klosterneuburg keine Verantwortung beinhaltet und auch keine nennenswerten Kosten verursacht.“
- Bürgermeister Christoph Kaufmann (ÖVP) überzeugte sich vom Leih-E-Bike von Lime.
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Tatsächlich ist Lime das Unternehmen mit dem weltweit größten Sharing-Angebot für E-Mikromobilität. Es ist in etwa 200 Städten in fast 30 Ländern auf fünf Kontinenten vertreten und verfügt über eine Flotte von über 280.000 Fahrzeugen. Auch in Wien, Zürich und Paris offeriert Lime E-Bikes und E-Scooter zur Kurzleihe an. Mehrere Maßnahmen sollen das Fahren sowie Parken mit dem Leihgerät auch sicher machen.
Rabatt für Helmträger
Einige Beispiele dafür: Es gilt etwa eine Altersgrenze von 18 Jahren, jedes Fahrzeug ist mit einer Kennzeichnung (keinem Kennzeichen im rechtlichen Sinn) versehen, Fahrer mit Helm erhalten einen Rabatt und wenn der Fahrer etwa aufgrund von Alkoholeinfluss ein auffälliges Fahrverhalten an den Tag legt, gibt's zunächst eine Warnung bzw. kann im schlimmsten Fall die Fahrt nicht fortgesetzt werden.
- Stadtrat Karl Schmid-Wilches (SPÖ) testete den E-Scooter.
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Die weiteren Details über das Angebot sollen dann zum Start Mitte August nachgereicht werden. Nur eines vorweg: In Klosterneuburg setzt Lime seine modernste Fahrzeuggeneration ein, die derzeit nur in Vorreiterstädten wie Zürich oder Paris zur Verfügung stehen, wie Francis Rivera, Operations Manager für Österreich bei Lime, verriet. Und: Insgesamt wird es in Klosterneuburg 225 Fahrzeuge geben. Rund zwei Drittel werden E-Bikes und ein Drittel E-Scooter sein.
- Francis Rivera, Operations Manager von Lime, Stadtrat Karl Schmid-Wilches (SPÖ), Bürgermeister Christoph Kaufmann (ÖVP), Theo Koch, Senior Manager Public Policy bei Lime.
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Theo Koch, Senior Manager Public Policy bei Lime, ergänzt: „Gemeinsam werden wir den öffentlichen Verkehr innerhalb der Stadt stärken und den vielen Pendlerinnen und Pendler nach Wien zusammen mit Bahn und Öffis eine attraktive Alternative zum Auto bieten." Ein gut aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel aus Lime-Fahrzeugen und dem öffentlichen Verkehr könne den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität erleichtern und gleichzeitig dazu beitragen, den motorisierten Zufahrtsverkehr aus der Region nach Wien deutlich zu verringern.
PUK kritisiert Mobilitätskonzept
In einer Aussendung kritisiert die Plattform-unser-Klosterneuburg (PUK) das neue Angebot. Demnach habe sich die PUK schon in der vergangenen Amtsperiode dafür eingesetzt, dass sich Klosterneuburg an Mobilitäts-Konzepten wie in Tulln (Stichwort LISA) oder Korneuburg orientiert, die mit aktiver Beteiligung der Bevölkerung umfassende und nachhaltige Mobilitätsangebote geschaffen haben, welche die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtige und im Einklang mit der vorhandenen Verkehrs-Infrastruktur stehe.
"Stattdessen stellt die Klosterneuburger Stadtregierung ihre Bevölkerung vor vollendete Tatsachen - durch eine unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffene Vereinbarung mit einem profitorientierten internationalen Unternehmen, das seine Preise noch gar nicht bekanntgegeben hat", kritisiert die PUK und befürchtet: "Das Lime-Mobilitäts-Modell wird nur von Menschen benutzbar sein, die mutig und fit genug sind, sich in den ungleichen Kampf mit dem SUV-dominierten Klosterneuburger Straßenverkehr zu werfen, und die es sich leisten können, die angebotenen E-Fahrzeuge anzumieten." Ältere Personen, Menschen mit Beeinträchtigung und sozial Schwächere in Randlagen unserer Stadt würden weiter ohne Alternative zurückgelassen.
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