„Wir müssen uns wehren!“
Initiative gegen Mobilfunkmasten in Kirche will Politik in Pflicht nehmen
Angetrieben von ihrem Problem mit einem Mobilfunksender im Kirchturm St. Leopold fordert die Initiative „Gern im Sachsenviertel“ jetzt die Stadtgemeinde zum Handeln auf: Statt bei Mobilfunkprotesten immer nur „Feuerwehr“ zu spielen, solle sie sich die Gemeinde Feldkirch in Vorarlberg zum Vorbild nehmen. Dort bewies die Politik, dass Konsensstandorte mit Expositionsminimierung möglich sind.
KLOSTERNEUBURG (cog). „Wir sind keine Totalverweigerer“, erklären die Sachsenviertler Alexander Fiala und Rudolf Matkovits. „Aber es geht bei neuen Masten nicht mehr um die Verbesserung der Handyversorgung, sondern um Datenfunk – das explodiert und dagegen müssen wir uns wehren.“ Auch die PUK (Plattform Unser Klosterneuburg) fordert eine Optimierung von Senderstandorten im gesamten Klosterneuburger Gemeindegebiet. Schützenhilfe gibt’s von den Grünen. Umweltstadtrat Sepp Wimmer verwies auf die begrenzten Möglichkeiten der Stadt. Aber: „Wir können den Druck erhöhen. Dazu brauchen wir jedoch die Initiative der Bevölkerung.“
Alternative und Protest
Gemeinderat Johannes Kehrer (Liste SAU) hat eine Alternativlösung parat: Er weist darauf hin, dass die Nachfrage nach immer größerer Bandbreite nicht verhindert werden könne. Vielerorts seien die Menschen aber doppelter Strahlung durch Handymasten und W-Lan ausgesetzt. Seine Idee sei, W-Lan in Klosterneuburg kostenlos zugänglich zu machen und somit die kostenpflichtigen Dienste der Mobilfunkanbieter auszustechen.
Die FPÖ kündigte indes an, alle Subventionen an das Stift Klosterneuburg und an die Stiftspfarren abzulehnen, solange das Stift in den Kirchen seiner Stiftspfarren Mobilfunk-Sendeanlagen gestattet. Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) versprach das Thema breit zu diskutieren.
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