NÖ Rauchfangkehrer sind auf Nachwuchssuche
(nöwpd/dsh). "Die Zeichen stehen in Richtung Lehrberuf, auch wenn es manche noch immer nicht wahrhaben wollen", stellt Peter Engelbrechtsmüller, Landesinnungsmeister der Rauchfangkehrer in der NÖ Wirtschaftskammer, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst fest. Es sei derzeit auch in seiner Branche schwierig, junge Leute für den Lehrberuf zu begeistern. "In unseren 147 Betrieben beschäftigen wir 636 Mitarbeiter, davon sind nur 72 Lehrlinge. Doch wir könnten durchaus mehr Lehrlinge aufnehmen. Problematisch gestaltet sich die Situation deshalb, weil sich der Großteil der Jugendlichen für eine Höhere Bildende Schule und damit bewusst gegen eine Lehre entschließt. Dabei kann man auch bei uns Lehre mit Matura machen!"
Die Lehrzeit für den Rauchfangkehrer beträgt drei Jahre. Neben dem Zahlenverständnis sollte man laut dem Innungsmeister schwindelfrei sein sowie Sozialkompetenz als Voraussetzung für den Beruf mitbringen. "Vor allem sprechen wir hier von einem Beruf mit Zukunft und einem Beruf, mit dem man an keinen fixen Arbeitsplatz gebunden ist. Man ist ständig beim Kunden vor Ort, überprüft die Abgasanlagen, reinigt Zentralheizungsanlagen und nimmt die Feuerbeschau vor. Der Beruf ist durchaus auch für Frauen geeignet. Zurzeit haben wir 17 weibliche Rauchfangkehrer in Niederösterreich beschäftigt sowie zwei weibliche Lehrlinge in Ausbildung."
Die Berufsaussichten für Rauchfangkehrer seien bestens und die Aufstiegsmöglichkeit zum Meister gegeben. "Und dies österreichweit", wie Engelbrechtsmüller, der auch Bundesinnungsmeister ist, berichtet. "Ich denke, es ist wichtig, jungen Leuten aufzuzeigen, dass ein Lehrberuf nicht geringer zu bewerten ist als ein Studium. Wir brauchen Facharbeiter in allen Branchen."
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