Klangerlebnis mit dem Ensemble Neue Streicher und Choraufgebot im Stift Klosterneuburg

KLOSTERNEUBURG (pa). Bei der operklosterneuburg steht heuer Verdis „La Traviata“ auf dem Programm. Da drängte sich eine Aufführung des Requiems geradezu auf. Seit seiner Uraufführung 1874 trat es einen Siegeszug um die ganze Welt an. Beim Volk sehr beliebt, missfiel dem Papst das Werk, weil es „keine Totenmesse, sondern eine Oper“ sei. Folgerichtig untersagte er auch die Aufführung in Kirchen sofort nach dem Tod von Giuseppe Verdi 1901. Solange dieser lebte, wagte nicht einmal ein Papst eine Entscheidung gegen den in Italien fast vergötterten Verdi zu treffen. Dieses Verbot hielt jedoch nicht sehr lange, zu sehr hatte sich das Werk in die Herzen der Menschen gespielt.

Verdi war ein tiefgläubiger Mensch und so schuf er ein Requiem von einer Ausstrahlung, die nach ihm vielleicht nur noch Brahms mit dem „Deutschen Requiem“ erreichen konnte. Aus seinem innersten Glauben heraus gelang Verdi eine „Messa da Requiem“, die bisher nicht gekannte Klangräume, unglaubliche Ausbrüche, etwa des Chores im bedrohlichen „Dies irae“, im berührenden „Ingemisco“ des Tenors, oder im aufwühlenden „Confutatis“ des Basses bis zum innigen „Libera me“, erschloss. Verdi schöpft in seinem Requiem die gesamte Breite seines musikalischen Genies aus. Kein anderes Kirchenmusikstück hat jemals so viele Menschen erreicht, erfasst und berührt.

Solisten: Regine Hangler, Anna Werle, Norbert Ernst, Kammersänger Wolfgang Bankl
Mitglieder der Chöre: Ensemble Koinonia, Stadtchor Klosterneuburg, Wiener Tonkunstvereinigung, Schlosschor Hadersfeld, KammerChorus Klosterneuburg, Cantus Novus, u.a.
Orchester: Ensemble Neue Streicher
Dirigentin: Laura Perez Soria

Karten gibt's zu € 35,- (ermäßigt € 32,- bzw. € 29,-) im Kulturamt Klosterneuburg, Tel 02243/444-351, oder bei Ö-Ticket.