Umweltbundesamt: Bund, Land und Stadt stellen gemeinsam die Weichen
Die Ansiedelung des Umweltbundesamts ist für Klosterneuburg ein Riesenschritt nach vorne, sowohl als Stadt der Wissenschaft als auch der kurzen Wege. Bundesminister Andrä Rupprechter, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager unterzeichneten gestern in St. Pölten eine Grundsatzerklärung.
KLOSTERNEUBURG (pa). „Der erste Schritt aus Wien hinaus donauaufwärts führt nach Klosterneuburg“, freut sich Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager über die Unterzeichnung der Grundsatzerklärung. Damit ist die Absicht von Bund, Land Niederösterreich und Stadtgemeinde Klosterneuburg festgehalten, das Umweltbundesamt von Wien nach Klosterneuburg zu übersiedeln. Insgesamt soll das Bauvorhaben 46,5 Millionen Euro kosten, Land Niederösterreich und Klosterneuburg erklärten sich bereit, zwölf Millionen Euro beizusteuern. Mit über 500 Arbeitsplätzen stärkt das Umweltbundesamt die Stadt ganz wesentlich als Wirtschaftsstandort.
Günstiger Zeitpunkt
„Der Zeitpunkt könnte nicht günstiger sein, die Stadt zwischen Wienerwald und Donau befindet sich inmitten eines Umbruchs in der Stadtentwicklung. Mit dem verfolgten Ziel, Stadt der kurzen Wege zu sein, leben und arbeiten zu vereinen, aber auch dem Beitritt zum e5-Programm wird Klosterneuburg für eine Zukunft gestärkt, in der organisches Wachstum, Umwelt- und Klimaschutz Vorrang haben. Das Umweltbundesamt passt perfekt in diese Entwicklung und Philosophie", ist auch Landtagsabgeordneter Planungsstadtrat Christoph Kaufmann über die Ansiedelung begeistert.
Stadt der Wissenschaft
„Klosterneuburg ist prädestiniert, es verfügt mit dem IST Austria, der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau, dem Konrad Lorenz Institute, aber auch dem Stift Klosterneuburg über einen gut verankerten Wissenschaftscluster. Das Umweltbundesamt wird die niederösterreichische Wissenschaftsachse Krems – Tulln – Klosterneuburg – Wiener Neustadt perfekt ergänzen", so Schmuckenschlager zur Standortfrage. Klosterneuburg als Teil des Biosphärenparks Wienerwald scheint gut gewählt. Auch am Beispiel des IST Austria zeigt sich, dass eine für Wissenschaft und Forschung äußerst gedeihliche Athmosphäre herrscht.
Die drei D's
Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner bezeichnete die Übersiedelung des Umweltbundesamts nach Klosterneuburg und somit nach Niederösterreich als „Meilenstein“ auch im Hinblick auf den „Masterplan für den ländlichen Raum“, der den Standort Niederösterreich aufwertet: „Wenn es um den Standortvorteil und die Lebensqualität in Niederösterreich geht, dann ist das mit den drei D’s verbunden: Digitalisierung, Deregulierung und Dezentralisierung.“
10 Prozent dezentralisieren
Man habe nun den Dezentralisierungsprozess angestoßen und werde diesen gemeinsam mit den Ländern umsetzen, betonte Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft: „Unser Ziel ist, in zehn Jahren zehn Prozent der Bundesbehörden in die Regionen zu verlegen. Wir sprechen hier von einer Größenordnung von ca. 3.500 Arbeitsplätzen.“ Heute stelle man die Weichen für die Umsiedelung des Umweltbundesamts, dessen Mitarbeiter derzeit auf vier Standorte in Wien verteilt seien. Man hätte ohnehin eine Entscheidung gebraucht, weil an den vier Standorten akute Platznot herrsche und die Büroräumlichkeiten nicht mehr den Standards entsprächen, so der Bundesminister.
Für Klosterneuburg, das sich als Stadt der Wissenschaft und der kurzen Wege profilieren und sein Dasein als Pendlerstadt nivellieren möchte, gelingt damit ein großer Wurf.
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