Klimaschutz-Preis "Climate Star" für Klosterneuburg

Die nun preisgekrönte Kläranlage Klosterneuburg, eine der modernsten und umweltfreundlichsten in Europa | Foto: Stadtgemeinde Klosterneuburg
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  • Die nun preisgekrönte Kläranlage Klosterneuburg, eine der modernsten und umweltfreundlichsten in Europa
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KLOSTERNEUBURG/ST. PÖLTEN (red). Bereits zum sechsten Mal hat das Land Niederösterreich zur "Climate Star" Auszeichnungsgala geladen. Der "Climate Star" ist die begehrte Auszeichnung des Klimabündnis Europa für die besten Klimaschutzprojekte von Gemeinden und kommunalen Netzwerken in ganz Europa.

"Niederösterreich ist stolz, Gastgeber für den Klimaschutz-Preis sein zu dürfen und unsere Öko-Projekte damit vor den Vorhang holen zu können. Die Climate-Star-Preisträger sind Vorbilder, sie motivieren mit ihren Projekten andere Gemeinden, selbst aktiv zu werden und so Teil der Energiewende zu werden", so Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP).

Bei der Gala in der Burg Perchtoldsdorf wurden insgesamt 17 Projekte aus neun Ländern prämiert, darunter Städte wie Budapest, Den Haag und Essen. Insgesamt acht Auszeichnungen gingen an österreichische Gemeinden und Regionen, darunter auch vier aus Niederösterreich:
Tulln wurde als "Energiegeladene Gartenstadt" prämiert, Klosterneuburg erhielt den "Climate Star" für die "Klimaneutrale Kläranlage", Baden für das Projekt "bea, das Badener eCar Sharing" und das Waldviertler Kernland für den "Doppelpass über die Grenze".

"Der Climate Star zeigt sehr gut, dass einerseits auch Bürger immer stärker eingebunden werden und andererseits Gemeinde-, Regions- oder Ländergrenzen längst keine Rolle mehr spielen", so Peter Molnar, Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich.

ZUR SACHE
90 Climate Stars wurden bei den fünf bisherigen Auflagen bereits vergeben. Heuer kamen 17 weitere dazu. Eingereicht werden konnten in vier Kategorien laufende oder abgeschlossene Projekte - von Ernährung über Energie, Mobilität bis zur nachhaltigen Gemeindeentwicklung und Bürgerbeteiligung. Bewertet wurden die Nachhaltigkeit, der Multiplikatoreffekt, die Medienwirksamkeit, die Innovation und die Einbindung der Bevölkerung.
Das Klimabündnis wurde 1990 in Frankfurt am Main zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Gemeinden aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, Delegierten von indigenen Organisationen in Amazonien sowie Vertretern weiterer Organisationen (Unis, NGOs) gegründet. Mittlerweile ist das Klimabündnis mit regionalen Koordinationsstellen in 24 Ländern Europas aktiv. In Österreich haben sich 960 Klimabündnis-Gemeinden, 900 Klimabündnis-Betriebe und 410 Klimabündnis-Schulen & Kindergärten zur Reduktion der Treibhausgase und zum Schutz der Regenwälder verpflichtet. Das Land Niederösterreich ist selbst Mitglied bei Klimabündnis und stolzer Europameister mit 346 Klimabündnis-Gemeinden, 140 Bildungseinrichtungen und 27 Betrieben.

ZUR KLÄRANLAGE
Klosterneuburg verfügt über eine der modernsten und umweltfreundlichsten Kläranlagen Europas. Das erklärte Ziel: komplette Energieautarkie. Seit 2008 wurden Strom- und Wärmeproduktion auf das Doppelte gesteigert, der Energiebedarf wird derzeit fast zur Gänze selbst erzeugt. Herzstück ist das neue Blockheizkraftwerk.
Zur Erzeugung der thermischen Energie für die Beheizung von Faultürmen und Betriebsgebäuden wird das vorhandene Klärgas genutzt. Im Monat werden rund 30.000 m3 davon erzeugt. Das Gas wird im Blockheizkraftwerk verbrannt und in Wärme sowie Strom umgewandelt. Damit produziert die Kläranlage rund 730.000 Kilowattstunden im Jahr. Sie deckt ihren Strombedarf zu ca. 60 Pro- zent, den thermischen Bedarf fast vollständig selbst ab.
Die Vergrößerung des Kanalnetzes sowie der Um- und Ausbau der Anlage in den Jahren 2008 bis 2012 ebneten den Weg für die Selbstversorgung, der so gut wie geschafft ist. Seit 2014 erhöht eine „Desintegrationsanlage“ die Klärgasausbeute und arbeitet somit dem Blockheizkraftwerk zu. Zu- dem spart die Klimabündnis-Gemeinde durch sie 20 LKW-Ladungen Klärschlamm pro Jahr ein.
Team holt mit Know-How den Stern nach Klosterneuburg
Die Kläranlage dient Dank Ingenieurskunst auf Top-Niveau Mensch und Umwelt. Sämtliche Maßnahmen sind Bestandteil des Energiekonzepts der Stadt. Die Abwässer werden vollbiologisch gereinigt. Mit der Errichtung einer 294 m2 großen Photovoltaikanlage auf dem Dach wurde ein weiteres Zeichen für den Umweltschutz gesetzt.
Mit dem Climate Star erlangen Klosterneuburg und das Projektteam rund um Energieeffizienz-Stadtrat Roland Honeder, Umweltgemeinderat Leopold Spitzbart, Alexander Weber, Energiebeauftragter der Stadt, und Krzysztof Pyrek, Leiter der Kläranlage, internationale Anerkennung. Zeit, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, nehmen sich die frisch gebackenen Klimastars jedoch nicht – es wird bereits an der Zukunft getüftelt, auch in den nächsten Jahren folgen weitere Ausbaustufen.

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