12. Concrete Student Trophy in Wien: Eyecatcher mit Weinblick in Klosterneuburg
Die PreisträgerInnen der 12. Concrete Student Trophy 2017 wurden am 21. November 2017 im Kuppelsaal der TU Wien für ihre Entwürfe ausgezeichnet. Sieger war der Entwurf „Weinblick“ der TU Wien-Studenten Alexander Macho, Alexander Grass und Maximilian Macho. Das Projekt „D.A.C.“ (TU Wien) gewann den zweiten und „[Un]folded Space“ (TU Graz) den dritten Platz. Die Jury entschloss sich kurzfristig, zusätzlich ein Preisgeld für den vierten Platz zu vergeben, da auch das Projekt „Weinsphäre“ die Jurymitglieder überzeugen konnte. Der diesjährige Wettbewerb sah den Entwurf eines multifunktionalen Eyecatcher-Gebäudes auf dem Gelände der HBLA und des Bundesamtes für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg vor. Um die mit 13.500 Euro dotierte Concrete Student Trophy bewarben sich interdisziplinäre Nachwuchstalente österreichischer Architektur- und Baufakultäten.
KLOSTERNEUBURG/ WIEN (pa). Das anvisierte Veranstaltungs- und Vortragsgebäude sollte einen großzügigen, interaktiven Lernbereich für die StudentInnen der Weinbauschule aufweisen und für Schulungen sowie Feste genutzt werden können. „Wir haben einen Bauplatz und wir haben Bedarf an einem Gebäude, das die vielen Aktivitäten unserer Schule unter ein Dach bringen kann. Deswegen griffen wir begeistert die Idee auf, „die Jugend zu fragen, und alle eingereichten Projekte erfüllen den Spirit der Anforderungen sowie des Wein- und Obstbaus“, sagt Reinhard Eder, Direktor der HBLAuBA Klosterneuburg. Juryvorsitzender Bernd Wiltschek, Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., würdigte die Leidenschaft aller teilnehmenden StudentInnenteams, die, wie er meinte, auch mit etablierten Architekten und Bauingenieuren mithalten können. „Gehen Sie Ihren Weg, verfolgen Sie Ihre Ideen und wir werden gemeinsam mit vielen anderen versuchen, sie umzusetzen“, meinte Wiltschek.
Interdisziplinäre Bauplanung immer selbstverständlicher
Christoph Achammer, Abteilungsleiter für Industriebau und interdisziplinäre Bauplanung an der TU Wien, hob das Zusammenwirken von Architektur und Bauingenieurwesen hervor: „In unserem Beruf hat sich der Entwurf und die Vollendung eines Baus bis Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Ägide einer Person befunden, erst die Industrialisierung brachte die Zersplitterung in mehrere Disziplinen. Jetzt kommen ArchitektInnen und BauingenieurInnen wieder zusammen, um von Anfang an gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten.“ Die Concrete Student Trophy wurde vor zwölf Jahren zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit initiiert. Achammer als Unterstützer der ersten Stunde dazu: „Für die junge Generation wird interdisziplinäre Zusammenarbeit immer mehr zur Selbstverständlichkeit, die Concrete Student Trophy beweist das eindrucksvoll.“ Die Ausschreibung sah auch ein innovatives Energiekonzept vor, das die Versorgung des Gebäudes ausschließlich mit umweltfreundlicher Energie (Wind, Sonne, Erdwärme) ermöglicht. Eine Grundvoraussetzung für die Projekte war die Verwendung der Thermischen Bauteilaktivierung, von deren Einsatz die Teams allesamt überzeugt waren.
1. Platz für „Weinblick“ an TU Wien
Sieben von insgesamt 14 eingereichten Projekten wurden bei der Preisverleihung vorgestellt. „Die Wahl zwischen den Topplatzierten war nicht leicht, aber das Projekt „Weinblick“ entsprach am meisten den Bedürfnissen der Schule“, begründete Direktor Eder die Entscheidung der Jury für den ersten Preis an die Studenten Alexander Macho, Alexander Grass (Architektur) und Maximilian Macho (Bauingenieurwesen) von der TU Wien. Ihr Konzept stelle städtebaulich eine überzeugende Lösung zum Bestandsgebäude dar. Die Situierung des Veranstaltungssaales im Erdgeschoß mit einer optimierten Erreichbarkeit und Nutzung wurde von der Jury sehr positiv bewertet. Die Schaffung von offenen Raumstrukturen im zweiten Obergeschoß und die Anordnung der Buschenschank im Dachgeschoß runden das Gesamtbild ab. „Für uns war es sehr lehrreich, das System Thermische Bauteilaktivierung kennenzulernen und es so umzusetzen, damit erneuerbare Energie richtig genutzt wird“, sagte Maximilian Macho. Der erste Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.
2. Platz für „Dynamik.Ausblick.Charakter (D.A.C.) an TU Wien
Der zweite Platz ging an die TU Wien - Studentin Hélène Otto (Architektur) und ihre Kommilitonen Dominik Bauer (Architektur) und Maximilian Knoll (Bauingenieurwesen) für ihr Projekt „D.A.C.“, dessen massiver Grundsockel in architektonischer und städtebaulicher Diskussion mit dem oberen Teil des Projektes stehe, befand die Jury. „Das Projekt integriere sich, besonders von der Südseite, optimal in die Umgebung“, so Juryvorsitzender Wiltschek. Betreuer Wolfgang Kölbl, TU Wien, attestierte dem Team eine hohe Professionalität und ein profundes Verständnis moderner Architektur, mit simplen Mitteln ein komplexes Raumprogramm zu schaffen. Das Preisgeld für den zweiten Platz betrug 3.000 Euro.
3. Platz für „[Un]folded Space“ an TU Graz
Den dritten Platz belegten Tamara Riedel (Architektur), Lukas Maier (Architektur) und David Glasner (Bauingenieurwesen) von der TU Graz mit ihrem Projekt „[Un]folded Space“. „Unser Team war besonders bemüht, ein Wahrzeichen für den Wein zu schaffen, das erklärt die abstrakte Konstruktion des Gebäudes“, sagte Tamara Riedel in ihrer Dankesrede. David Glasner betonte die von Beginn an gute Zusammenarbeit im Team: „Mein Job als Planer war auf gut steirisch gesagt, die Hittn zum Stehen zu bringen.“ Der Jury gefiel besonders die Inszenierung des Vorplatzes und die Situierung des singulären Baukörpers zur Bestandschule. Der Entwurf habe sogar das Potenzial zu einer „Landmark“ von Klosterneuburg, so die Beurteilung der Jury. Das Team erhielt für den dritten Platz ein Preisgeld von 2.000 Euro.
Außerordentlicher 4. Preis für „Weinsphäre Klosterneuburg“
Die Jury entschied sich, aufgrund eines besonders gelungenen Entwurfs, noch eine weitere Einreichung mit einem Preis auszuzeichnen. Das Projekt „Weinsphäre Klosterneuburg“ der TU Wien Studenten David Pichler (Architektur), Patrick Gerber (Architektur) und Nino Petuelli (Bauingenieurwesen) stelle laut Jury die Formensprache und Fassadengestaltung gewollt in einen städtebaulichen Kontrast und bilde einen Kontrapunkt zum Bestandsgebäude. „Unser Zugang war, verschiedene Ebenen oder Sphären zu schaffen, um Funktionen, die sich gegenseitig nutzen, zusammenzulegen, und so ein vereinfachtes Raumprogramm zu ermöglichen“, sagte David Pichler bei der Projektvorstellung seines Teams. Das Projekt erhielt ein außerordentliches Preisgeld von 1.500 Euro.
Jury der Concrete Student Trophy 2017
Direktor HR Reinhard Eder, HBLA u. BA Klosterneuburg
Stefan Schmuckenschlager, Bürgermeister der Stadt Klosterneuburg
Anton Karner, HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H.
Peter Neuhofer, Rohrdorfer Transportbeton GmbH, Präs. Güteverband Transportbeton
Markus Querner, iC consulenten ZT GesmbH
Gernot Tritthart, Lafarge Zementwerke GmbH
Senatsrat Mag. Bernd Vogl, MA 20 Energieplanung
Margareta Scheuringer, Abt.-Lt. BMLFUW, Abt.-Präs. 4 – Schulen f. Lehre u. Forschung
Bernd Wiltschek, Leiter Unternehmensbereich Schulen, Bundesimmobilienges.m.b.H.
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