Österreichisch weiß – einfach historisch
Bisamberg Winzer lässt historische Rebsorte auferstehen
Was mit dem Veredeln eines Stück Holzes begonnen hat, ist heute eine Weinrarität aus dem Hause Friedberger.
BEZIRK KORNEUBURG | BISAMBERG. Aus alten Rebbeständen der Weinbauschule Klosterneuburg wurde die historische Rebsorte mit dem klingenden Namen "Österreichisch weiß" selektioniert. Die Reben wurden selbst von Stephan und Johannes Friedberger veredelt und stellen neben einzelnen Rebbeständen um den Kahlenberg eine absolute Rarität dar.
Wie der Name schon verrät, war diese Sorte einmal von großer Bedeutung im Raum Wien, der k.k. Hauptstadt der Monarchie. Verbreitet und empfohlen wurde sie vom Stift Klosterneuburg, vor allem im Gebiet des Kahlenberges, Nussberges und Bisamberges. Deshalb besitzt sie auch den Beinamen "Kahlenberger Weiße" oder "Bisamberger Weiße".
Sie ist zudem eine sogenannte Elternsorte der alten Rebsorte Silvaner, die in Deutschland auch als "Österreicher" bezeichnet wird. Silvaner wurde dort erstmals 1659 erwähnt, daher ist "Österreichisch weiß" als Elternsorte eindeutig älter und von großer historischer Bedeutung. In der sehr warmen Klimaperiode und der Hochzeit des Weinbaus um 1500 stellte sie mit bis zu 80 Prozent des Rebbestandes am Nussberg die absolute Hauptsorte dar. Durch die spätere Klimaabkühlung und kleine Eiszeit im 18. und 19. Jahrhundert wurde die sehr spät reifende Sorte durch früh reifende ersetzt. Die aktuelle Klimaerwärmung lässt allerdings spät reifende Sorten wieder in den Fokus rücken, um Weine mit mehr Finesse und Säurespiel zu erhalten.
Verkosten am 28. April
Der "Österreichisch weiß" überzeugt durch eine feine und zarte Fruchtaromatik mit frischem Charakter. Und wer jetzt neugierig geworden ist: Die Erstpräsentation findet beim Frühlingskonzert der Musikkapelle Bisamberg und der begleitenden Weinkost am 28. April im Schlosspark statt.
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