Plötzliches Ende für Ausflug
Korneuburgerin darf mit Rad nicht in den Zug

Luise Kalab radelt für ihr Leben gerne. Ausflüge macht sie auch mit ihrem Enkerl. Dass es zu wenig Radstellplätze in den Zügen gibt, ärgert sie. | Foto: Sandra Schütz
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  • Luise Kalab radelt für ihr Leben gerne. Ausflüge macht sie auch mit ihrem Enkerl. Dass es zu wenig Radstellplätze in den Zügen gibt, ärgert sie.
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Der Ausflug einer Korneuburgerin ins Waldviertel endete plötzlich. In Absdorf-Hippersdorf war Endstation: die Fahrradabestellplätze im Zug waren besetzt, die Ausflüglerin wurde nicht mitgenommen.

BEZIRK KORNEUBURG. "Ich mache gerne Ausflüge mit dem Rad. Und weil ich nicht nur Korneuburg sehen will, fahre ich mit dem Zug oft weiter weg und radle dann dort", erzählt Luise Kalab. Ein Auto hat die Korneuburgerin nicht, die Bahn ist also die einzige Möglichkeit, auch weiter entfernte Orte zu erkunden.
Unlängst wollte sie eine solche Tour ins Waldviertel unternehmen – nicht nur für einen Ausflug, sondern auch um das Grab der Mutter und des Exmannes zu pflege. "Ich hab ein Klimaticket. Am Bahnhof Korneuburg hab ich Fahrkarten für die Strecke von Korneuburg nach Göpfritz gekauft. Beim Bahnhof Absdorf-Hippersdorf hätte ich umsteigen müssen. Weil aber kein Radabstellplatz im Zug frei war, hat man mich nicht mitgenommen", erzählt Kalab. Zwei Stunden hat sie gewartet, zwei weitere Züge nahmen die Korneuburgerin ebenfalls nicht mit. Schlussendlich blieb nichts anderes übrig, als wieder die Heimreise anzutreten.

Am Bahnhof Absdorf-Hippersdorf war Schluss: Korneuburgerin wurde nicht mitgenommen, weil kein Radstellplatz mehr frei war. | Foto: Sandra Schütz
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Große Enttäuschung

Nicht nur die Enttäuschung war bei Luise Kalab groß, auch das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Bahn ist dahin. "Beim nächsten Mal steh ich vielleicht im Waldviertel oder sonst wo und komm nicht mehr zurück. Ich hab seit zehn Jahren kein Auto, fahre alles mit der Bahn – aber jetzt fehlt mir das Vertrauen. Das ist ein großes Problem für mich."
Dass es zudem nicht mit der "Politik zusammenpasst", dass man den Umstieg auf Öffis propagiert, dann aber zu wenig Infrastruktur zur Verfügung stellt, stößt der Korneuburgerin ebenso sauer auf. "Nachhaltige Mobilität ist unsere Zukunft, dazu gehören nun mal Rad und Bahn. Für die Gesundheit ist das auch sehr gut. Jetzt muss ich mir Ausflüge und Wege zweimal überlegen, schließlich kann man Radabstellplätze im Nahverkehr nicht reservieren."

Kein "Ausbau" geplant

"Derzeit gibt es insgesamt rund 85.000 Fahrradabstellplätze pro Tag im ÖBB Fern-, Nah- und Regionalverkehr", erzählt ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif. Grundsätzlich brauche man für die Mitnahme des Rades ein eigenes Ticket, in Fernverkehrszügen muss sogar reserviert werden. Ein solches hatte Luise Kalab auch – nur nutzen konnte sie es nicht. Aktuell sei jedoch, so Seif, keine Angebotserweiterung geplant. Gäbe es jedoch zum Fahrplanwechsel Ausweitungen, würde dies auch die Radstellplätze betreffen.
Bleibt allen Rad-Ausflüglern mit der Bahn also nur die Hoffnung, Glück zu haben und einen der begehrten Radabstellplätze zu ergattern.

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