Berndl-Bad: Die Sperre ist fix!
Im heurigen Sommer wird das Florian Berndl-Bad nicht aufsperren, der Umbau soll starten
Lange wurde diskutiert und beratschlagt, jetzt steht es fest: das Florian Berndl-Bad bleibt im Sommer zu.
KORNEUBURG/BISAMBERG (sz). „Es gibt heuer keinen Sommerbetrieb, denn die Sicherheit für die Badegäste kann in keinster Weise gewährleistet werden“, spricht Bgm. und Badbeirats-Vorsitzende Dorothea Schittenhelm aus, was die meisten schon erwartet oder befürchtet haben. Der Grund dafür: Die Filteranlage des Bades ist über 30 Jahre alt, zum Teil verkrustet und verhärtet. Genehmigungsfähige Wasserwerte werde man damit nicht mehr schaffen können. Das Risiko an gesundheitsschädlichen Keimen im Wasser sei zu groß. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, versichert Bgm. Christian Gepp, „aber es bleibt uns nichts anderes übrig.“ Der finanzielle Aufwand, das Bad für einen Sommerbetrieb fit zu machen, stehe in keinem Verhältnis, so Gepp.
Mit ein Grund, warum das Bad auch im Sommer nicht auf macht, ist, der Beginn der Bauarbeiten. So sollen noch während der Sommermonate Hallen- und Außenbecken getrennt und mit den Stahlbetonarbeiten begonnen werden. Im Frühherbst soll dann die Schlosser-Glaskonstruktion stehen, die Außen- und Innenbereich dann fix trennt und nicht mehr zu öffnen ist. In den Wintermonaten wird dann im Inneren des Bades saniert und umgebaut.
„Das wird eine Großbaustelle“, erklärt Architekt Werner Zita, der für den Umbau des Bades verantwortlich ist. „Während der Arbeiten an den Becken könnte man nicht verantworten, daneben Menschen baden zu lassen. Die Gefahr vor Unfällen wäre viel zu groß.“ Und auch Bgm. Schittenhelm ist überzeugt, „wenn wir nicht schon im Sommer mit den Arbeiten beginnen, verzögert sich alles noch mehr.“
Vieles ist zu sanieren
Ein Lokalaugenschein in den „Eingeweiden“ des Berndl-Bades zeigte, einfach ein bissl Farbe auf die Wände und dann Aufsperren spielt es nicht. So ist nicht nur die Filteranlage kaputt und veraltet, auch Sprünge und Risse in den Wänden sowie kaputte Glasscheiben in der großen Trennwand zum Außenbereich sind zu sehen. Erst vor kurzem legte zudem ein Kabelbrand die Schaltkästen lahm, Ersatzteile dafür gibt es auf Grund deren hohen Alters nicht mehr.
Land fördert mit 1,5 Mio. Euro
Auf rund 6,5 Millionen Euro belaufen sich die Kosten für Umbau und Sanierung des Bades, die in einem 80 zu 20 Prinzip auf Korneuburg und Bisamberg aufgeteilt werden. 1,5 Millionen gibt es vom Land. Auch Gespräche mit der EVN habe es schon gegeben, die sich vorstellen könnte, ein Pilotprojekt für Solar und Photovoltaik in Bädern zu starten. Denn vor allem der riesige Kostenpunkt „Energie“ muss eingedämmt werden. „Früher hat die Wärme keine Rolle gespielt“, erzählt Zita, „eine energetische Sanierung könnte eine Ersparnis von rund 350.00 Euro bringen.“
SPÖ fordert Sommerbetrieb
Garnicht einverstanden mit der sommerlichen Badschließung ist die Korneuburger SPÖ. „Das können wir so nicht akzeptieren“, ist Vizebgm. Robert Zodl entsetzt. Er kritisiert das Verhalten der beiden ÖVP-Bürgermeister. Man habe sich zu lange Zeit gelassen und erst durch das Abschalten der Pumpen deren momentanen Zustand verschuldet. Auch GR Hannes Minatti bläst ins gleiche Horn: „Durch den Sommerbetrieb hätte man Einnahmen lukrieren können, die wir für den Umbau dringend brauchen.“ Dass jedoch die Anschaffung neuer Pumpen rund 800.000 Euro verschlingen würde, lässt dieses Argument wohl verstummen.
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