NÖ Erdäpfelernte 2022
Geringe Erträge und der Wurm ist drin

Erdäpfel-Erntegespräch mit LK NÖ Vizepräsident Lorenz Mayr und IGE-Obmann Franz Wanzenböck – beide selbst Landwirte im Bezirk Korneuburg. | Foto: LK NÖ/Georg Pomaßl
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  • Erdäpfel-Erntegespräch mit LK NÖ Vizepräsident Lorenz Mayr und IGE-Obmann Franz Wanzenböck – beide selbst Landwirte im Bezirk Korneuburg.
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Die Landwirtschaftskammer NÖ und die InteressenGemeinschaftErdäpfelbau (IGE) laden traditionell im Herbst zum Erntegespräch, um das vergangene Erdäpfeljahr sowie die aktuellen Entwicklungen im Erdäpfelbau zu analysieren. Kurz zusammengefasst: die Ernte fällt heuer deutlich kleiner als im Vorjahr aus. Grund: Hitze, Trockenheit und enormer Drahtwurmbefall.

NIEDERÖSTERREICH | WEINVIERTEL (pa). Die Haupternte ist auf vielen Betrieben bereits abgeschlossen. die Speiseerdäpfelernte neigt sich dem Ende zu. Im Gange ist nach wie vor die Ernte der sogenannten Speiseindustriekartoffel, etwa für Chips, Pommes oder Stärkekartoffel.
Bis Juni waren die Bedingungen für die Erdäpfel gut. Die anhaltende Hitze und Trockenheit ab Juli hat allerdings dazu geführt, dass die Pflanzen weniger Knollen durchgebracht haben. Und: der Drahtwurm hat sich aufgrund dieser Witterung massiv auf den Erdäpfelfeldern ausgebreitet und viele Knollen angebohrt. "Fehlt die Feuchtigkeit im Boden, sucht der Drahtwurm sie in den Erdäpfelknollen. Besonders betroffen sind Erdäpfelbäuerinnen und -bäuern im Weinviertel", weiß LK Vizepräsident Lorenz Mayr, selbst Landwirt in Steinabrunn, aus eigener Erfahrung.

Enorme Schäden

Das Problem Drahtwurm hat sich in den vergangenen Jahren massiv verstärkt, die Schäden sind enorm. "Da sieht man sehr deutlich, was passiert, wenn keine ausreichenden Pflanzenschutzmaßnahmen durchführbar sind", gibt Mayr zu bedenken. "Gut wirkende Mittel sind seit einigen Jahren nicht mehr auf dem Markt – wir stoßen an die Grenzen des Machbaren. Die Versorgungssicherheit wird dadurch immer mehr gefährdet." So brauche es dringend Strategien und praxistaugliche Lösungen, um eine weitere Verbreitung des Drahtwurmes zu verhindern.
Kein Verständnis hat Mayr für die im "Green Deal" geplante Reduktion von Pflanzenschutzmitteln. "Wir haben immer weniger Mittel zur Verfügung, um unsere Pflanzen gesunderhalten und sie zur Ernte bringen zu können. Und gleichzeitig diskutieren wir über noch mehr Einschränkungen beim Pflanzenschutz. Das geht an der Wirklichkeit vorbei, so wird sich die Situation noch mehr zuspitzen."

Erdäpfelbauern im ganzen Weinviertel leiden unter den Folgen des Drahtwurmbefalls. | Foto: pixabay
  • Erdäpfelbauern im ganzen Weinviertel leiden unter den Folgen des Drahtwurmbefalls.
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Wurm macht viel Arbeit

Das nächste Problem mit dem Drahtwurm – befallene Erdäpfel fordern vermehrten Arbeitsaufwand. "Wir haben weniger Erträge, aber einen erheblichen Mehraufwand. Denn die vom Drahtwurm befallenen Partien müssen mit viel Personal- und Kostenaufwand aufbereitet und aussortiert werden, um einwandfreie Ware bereitstellen zu können", erklärt IGE-Obmann Franz Wanzenböck, Erdäpfelbauer aus Zissersdorf.

Versorgungssicherheit als oberstes Ziel

"Ziel jeder Entwicklung muss sein, die Eigenversorgung mit österreichischen Lebensmitteln zu erhöhen beziehungsweise zu erhalten. Daher braucht es Rahmenbedingungen, die die Produktion und somit die Versorgung absichern", sind sich Mayr und Wanzenböck einig. Dazu gehöre der vernünftige und bedarfsgerechte Einsatz von Pflanzenschutzmaßnahmen, um die Qualität, aber auch die Quantität absichern zu können.
Dazu gehört auch, so die beiden Experten, der nachhaltige Ausbau der Wasserinfrastruktur. Mit gezielter Beratung und fördertechnischer Unterstützung für effiziente Bewässerungssysteme soll es gelingen, die Wasserversorgung mittel- und langfristig auszubauen – auch überregional.

Erdäpfel-Erntegespräch mit LK NÖ Vizepräsident Lorenz Mayr und IGE-Obmann Franz Wanzenböck – beide selbst Landwirte im Bezirk Korneuburg. | Foto: LK NÖ/Georg Pomaßl
Erdäpfelbauern im ganzen Weinviertel leiden unter den Folgen des Drahtwurmbefalls. | Foto: pixabay

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