Erster Arthrose-Tag in Krems

- Stefan Nehrer Barbara Wondrasch, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Abgeordneter zum NÖ Landtag Josef Edlinger, Oliver Neubauer.
- Foto: Minimed
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Mini Med Initiative zur Volkskrankheit Arthrose
KREMS. In Kooperation mit der Donauuniversität Krems fand vor kurzem der erste Mini Med-Arthrosetag in Krems statt. In insgesamt vier Fachvorträgen wurde im vollen Audi Max Hörsaal umfassend über die Diagnose, Verbeugung und Therapie bei Arthrose informiert und diskutiert.
Rund 1,4 Millionen Österreicher leiden an Arthrose. Dabei handelt es sich um Erkrankungen der Gelenke, die sich aus einem Defekt des Gelenksknorpels entwickeln. Dieser kann durch Überbelastung, vorangegangene Verletzungen, Fehlstellungen, Übergewicht oder auch altersbedingt entstehen. Wenn mehr Knorpelmasse ab – als aufgebaut wird, entsteht ein Knorpelschaden, der Knochen unterhalb der Knorpelschicht wird stärker belastet.
„Eine Arthrose entsteht meist langsam“, so Mini Med-Studienleiter Stefan Nehrer. Meist sind es zunächst sogenannte Anlaufschmerzen, später Schmerzen unter Belastung und im Falle einer zusätzlichen Gelenksentzündung können die Schmerzen auch in Ruheposition auftreten. „Je früher die Diagnose, desto besser“, so der Experte.
Bewegung schadet nicht
Das Knorpelgewebe selbst kann sich nur sehr langsam bis gar nicht regenerieren, trotzdem sollte neben entzündungshemmenden Maßnahmen (Medikamente oder Topfen) auch sehr schnell mit einer gezielten Bewegungstherapie begonnen werden, so die Physiotherapeutin Barbara Wondrasch in ihrem Vortrag. „Es geht darum, das Gelenk als Organ zu sehen und durch gezielte Physiotherapie die Beweglichkeit zu erhalten sowie die umliegenden Muskeln zu stärken.“
Hauptursache Übergewicht
Sowohl zu viel, als auch zu wenig Bewegung kann eine Arthrose in Gelenken auslösen. Meist ist es jedoch aber eine Kombination aus Übergewicht und Bewegungsmangel. Wer sein Körpergewicht um fünf Kilogramm reduziert, kann bereits mit einer 50prozentigen Besserung der Beschwerden rechnen.
Ernährung bei Arthrose
Eine mediterrane Ernährung sowie 150 Minuten moderate Bewegung in der Woche empfiehlt Oliver Neubauer vom Zentrum für Gesundheitswissenshaften und Medizin an der Donau Universität Krems, um Arthrose generell vorzubeugen. Ausreichend Vitamin D (Sonne) und Vitamin K sind für die Knorpel- und Knochengesundheit ebenso mitverantwortlich sowie eine Ernährung mit genügend ungesättigten Omega 3 Fettsäuren, die zum Beispiel im Lachs oder auch in Rapsöl oder Leinöl enthalten sind. Zusätzlich empfiehlt der Experte eine Senkung des LDL-Cholesterins durch eine gesunde Mischkost mit vielen Vollkornprodukten, Obst und Gemüse.
Gelenkerhalt oder Gelenksersatz?
„Wer im Frühstadium einer Arthrose handelt, dem stehen einige gelenkserhaltende Therapien zur Verfügung“, so Mini Med-Studienleiter Stefan Nehrer. So können Injektionen mit Hyaluronsäure oder Cortison für eine erhöhte Gelenksschmierung sorgen beziehungsweise lokale Entzündungen mindern. Es gibt auch die Möglichkeit, einen abgegrenzten Knorpelschaden im Frühstadium durch eine künstliche Wunde zur Selbstheilung zu animieren, sowie durch Fibrinklebung lokale Knorpelbereiche zu behandeln. Auch Blutplasma-Injektionen und Zelltransplantationen können eine lokale Wundheilung stimulieren, sind aber sehr aufwendig und kostenintensiv. Im Falle eines Gelenksersatzes wird heute Navi-computergesteuert operiert, um den Patienten die bestmögliche Anpassung des Gelenkersatzes zu ermöglichen.
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