Bildhauer Alfred Kurz ist verstorben
Lichtenau: Am 6. Mai starb der akad. Bildhauer Alfred Kurz. Er stand im 86. Lebensjahr.
Der Künstler wurde 1929 in Wietzen, Gemeinde Lichtenau im Waldviertel, geboren. Schon bald zeigte sich sein außergewöhnliches künstlerisches Talent. Bereits im Alter von 12 Jahren schnitzte er eine große Weihnachtskrippe mit Miniaturfiguren.
Nach der Pflichtschule kam er zur Kunstgewerbeschule in Hallein, Salzburg. Seine ungemeine Begabung führte Alfred Kurz zur Kunstakademie in Wien, wo er bei Fritz Wotruba studierte. Dieser bezeichnete ihn als seinen talentiertesten Schüler.
Noch während des Studiums zog er sich nach dem Tod des Vaters (1950) auf den elterlichen Bauernhof in Wietzen zurück, erhielt aber später trotzdem das Diplom der Akademie für bildende Künste.
Der sensible und naturverbundene Künstler lebte und arbeitete in der Folge auf dem Hof in seiner Waldviertler Heimat. Alfred Kurz ist Bildhauer geworden, aber Bauer geblieben.
Vom bescheidenen Einkommen des Bauernhofes finanzierte er das Rohmaterial für seine Skulpturen. In der kargen Freizeit entstanden ernste, bedächtige, in sich gekehrte Steinskulpturen, gleichsam ein Spiegelbild seines Wesens.
Das Talent von Alfred Kurz ist vielfältig. Eisen- und Holzfiguren wurden ebenso geschaffen wie interessante Bilder, in denen sein jeweiliges Empfinden zum Ausdruck kommt.
Einige seiner Skulpturen befinden sich in Parks der Stadt Wien. Da der Künstler ab den Siebziger Jahren des vergangenen Jh. trotz zahlreicher Interessenten nicht mehr bereit war, auch nur eines seiner Werke zu verkaufen, blieb die einmalige Sammlung im Obstgarten seines Bauernhofes erhalten.
Der „Künstlergarten Wietzen“ mit seinen Steinskulpturen und Wasserspielen ist somit eine einzigartige Darstellung des Lebenswerkes dieses außergewöhnlichen Waldviertler Künstlers.
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