Lehre Tischler

Ein Tischlerlehrling erzählt von seiner Arbeit

KREMS. Philipp Gartner ist ein 19-jähriger Lehrling im 3. Lehrjahr zum Tischler und Bürokaufmann bei der Firma Josko. Seine Doppellehre, die in Oberösterreich stattfindet, ist ein interessantes Beispiel dafür, wie verschieden Lehren ablaufen können.

Wieso hast du dich für die Lehre und wieso für eine Doppellehre entschieden?

„Weil meine Motivation für das Schulsystem, in dem wir sind, nicht gereicht hat und ich immer schon an der Tischlerei interessiert war. Mit dieser Doppellehre kann ich dann nicht nur Tischler in irgendeinem Betrieb werden, sondern habe auch gleich die Voraussetzungen, in die Firma meines Vaters einzusteigen und sie irgendwann zu übernehmen.“

Das sind ja zwei völlig unterschiedliche Berufe, wieso beide lernen?

„Ich kann als Bürokaufmann unabhängig von der Lehre Tischler die Buchhaltung und Ähnliches für verschiedenste Firmen erledigen und habe später dadurch viel mehr Möglichkeiten."

Bei dir ist das Spannende, dass du deine Lehre ja in Oberösterreich absolvierst, obwohl du aus Langenlois kommst. Wieso genau machst du sie dort?

„Weil das Hauptunternehmen, die Firma Josko, von der mein Vater ein selbstständiger Partner ist, ihre Produktion und ihren Hauptsitz in Oberösterreich hat. So lerne ich direkt die Firma kennen, ihre Produkte und wie alles bei ihnen speziell funktioniert.“

Was sind die Vor- und Nachteile, eine Lehre weiter weg von zuhause zu machen?

„Man muss sich darauf einstellen, eigentlich nur am Wochenende Zeit für sein Privatleben zu haben und dass man unter der Woche Menschen vermissen wird.
Der große Vorteil dieser Situation ist aber, dass ich schon mit 17 gelernt habe, komplett selbstständig zu leben, weil ich ja viel alleine bin.“

Was sind deine ultimativen Ziele?

„Irgendwann die Firma von meinem Vater zu übernehmen. Das ist auch ein Grund für die zusätzliche Bürokaufmannslehre, weil ich dann verstehe, wie eine Firma wirtschaftlich funktioniert.“