Landesgericht Krems
Bewohnerparkkarte für Sohn manipuliert
Der 52-Jährige aus Krems verlor 2021 wegen Corona seinen Job als Portier und bezog Arbeitslosenunterstützung. Als auch noch sein Sohn, der auf Saison in der Gastronomie in Tirol arbeitete, arbeitslos wurde und nach Krems zurückkehrte, wurde das finanzielle Dilemma noch größer.
Klebestreifen
Der Sohn bat den Vater, ihm eine Bewohnerparkkarte für sein Auto zu besorgen. Aus Scham, dass er dafür kein Geld hatte, manipulierte er kurzerhand die alte Plakette und besserte mit einem Klebestreifen das Datum aus. Dem Sohn sagte er, er hätte das erledigt.
Aufgeflogen
Einem Parkorgan der Stadt Krems fiel der plumpe Schwindel auf. Anzeige wurde erstattet und gegen den Sohn ermittelt. Da gab der Vater die Verfälschung zu. Dafür musste er sich jetzt am Kremser Landesgericht wegen Verfälschung besonders geschützter Urkunden und schweren Betrugs verantworten. Dem Magistrat Krems war durch entgangene Parkgebühren ein Schaden von zumindest 800 Euro entstanden.
Blödsinn
Der Angeklagte zeigte sich geständig. „Es war ein Blödsinn. Ich habe mich geschämt meinem Sohn einzugestehen, dass ich kein Geld für die Parkkarte hatte.“ Bei einem Strafrahmen von bis zu drei Jahren verhängte die Richterin zwölf Monate bedingte Haft. Rechtskräftig. Der 52-Jährige ist zuversichtlich, bald wieder Arbeit zu finden. -Kurt Berger
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