Dickdarm-Vorsorge: Einhalt für ein großes Risiko

Oberarzt Dr. Erhard Schwanzer, Chirurg und Veszeralchirurg betreibt eine Endoscopie-Praxis in Krems. | Foto: Hödl & Partner
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  • Oberarzt Dr. Erhard Schwanzer, Chirurg und Veszeralchirurg betreibt eine Endoscopie-Praxis in Krems.
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Die Vorsorgekoloscopie ist in der Medizin ein heißes interessantes Thema und wird in Krems auch schon von vier Ärzten angeboten. Einer davon ist Oberarzt Dr. Erhard Schwanzer, Chirurg, Veszeralchirurg, der in der Wiener Straße 94, 3500 Krems seine Endoscopie-Praxis betreibt. Ihn haben wir nach Fakten und Wichtigkeit dieser Vorsorgeuntersuchung gefragt.

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Dr. Schwanzer, warum ist das Thema zurzeit so interessant?
DR. ERHARD SCHWANZER: In diesen Tagen hat as Vorsorgescreening für Brustkrebserkennung begonnen, das wurde zwar noch nicht so gut angenommen, würde aber viel bringen. Etwas Ähnliches gibt es nun auch zur Erkennung von Dickdarmkrebs. Das wird auch von der Krankenkasse bezahlt.

BB: Wer sollte zur Untersuchung kommen?
DR. ERHARD SCHWANZER: Die Vorsorgekoloscopie ist eine Reihenuntersuchung, die sich an Frauen und Männer richtet, die keine Beschwerden und keine Anzeichen einer Erkrankung haben. Sie ist der höchste Standard der Dickdarmvorsorge.

BB: Warum sollte gerade diese Vorsorgeuntersuchung so wichtig sein?
DR. ERHARD SCHWANZER: Es gibt 5.000 Neuerkrankungen jährlich in Österreich. Dickdarmkrebs macht 14 Prozent aller Krebserkrankungen aus. Bei Frauen ist er nach Brustkrebs der zweithäufigste Krebs und bei Männern nach Prostata- und Lungenkrebs der dritthäufigste. Frauen sind also gering häufiger betroffen als Männer. Interessant ist, dass das Risiko in Industrieländern zehn Mal höher ist als in Entwicklungsländern.

BB: Ab welchem Alter sind wir besonders gefährdet?
DR. ERHARD SCHWANZER: Vor dem 45. bis 50. Lebensjahr ist die Erkrankung selten, da gibt es nur sieben Prozent der Neuerkrankungen. Doch nach dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko stark an.
Der Altersgipfel ist bei Männern bei 65 bis 74 Jahren. Bei Frauen beginnt er bei 75 Jahren.
Das lebenslange Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken, liegt bei sechs Prozent. Das sind also cirka zwei Personen pro Schulklasse.

BB: Wie entsteht Dickdarmkrebs?
DR. ERHARD SCHWANZER: Da gibt es zwei Möglichkeiten. Einerseits aufgrund einer Umwandlung der Drüsen der Dickdarmschleimhaut - die macht 90 Prozent der Erkrankungen aus. Oder andererseits aufgrund von genetischen Veränderungen.

BB: Welcher Lebensstil könnte das Dickdarmkrebs-Risiko minimieren?
DR. ERHARD SCHWANZER: Die Lebensstilfaktoren machen das Auftreten nicht häufiger. Doch hat man den Tumor schon, kann er dadurch schneller wachsen.
Die beste Vorbeugung ist allerdings: Ballaststoffreiche Kost, Obst, Gemüse und nicht täglich Fleisch und Wurst.
Durch die Früherkennung im Zuge einer Dickdarmspiegelung kann bei 90 Prozent das Entstehen eines unheilbaren Dickdarmtumors verhindert werden.
Das hat nebenbei noch eine kosteneffiziente Wirkung: Die Vorsorgeuntersuchungen sind um das 130-fache günstiger als die Kosten einer Behandlung.

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