DPU
Die Antikörper-Studie: Auf dem Weg zur Herdenimmunität

Weißenkirchen in der Wachau | Foto: Bwag/ Wikipedia
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Möchten Sie gerne an einer wissenschaftlichen Untersuchung wie der Antikörper-Studie der DPU teilnehmen?

Die wichtigsten Fakten zuerst: Die Teilnahmequote an der Wachau-Studie beträgt ca. 58 Prozent der Einwohner Weißenkirchens.
Zusätzlich nahmen rund 450 ehemals Infizierte aus ganz Niederösterreich teil.
Die Durchseuchungsrate in Weißenkirchen liegt vermutlich bei 25 Prozent. Die Dunkelziffer an Infizierten nahm in der zweiten Welle deutlich ab (vermutlich aufgrund
eines erhöhten Testaufkommen). SARS-CoV2-spezifische Langzeitantikörper (IgG) bleiben in den meisten Fällen (ca. 85 %) jedenfalls 11 Monate im Blut von ehemals Infizierten nachweisbar.

WACHAU. Am 20. Juni 2020 begann die Studie der Danube Private University Krems (DPU) zur Ermittlung der Infektionszahlen und der Immunität der Bevölkerung in der Marktgemeinde Weißenkirchen (Wachau-Studie).
In Kooperation mit dem Roten Kreuz Krems, dem Förderverein der Wehrkirche Weißenkirchen und der Marktgemeinde wurden bis einschließlich 13. Februar 2021 insgesamt vier Antikörper- und T-Zell-Screenings in der Marktgemeinde durchgeführt.

Hohe Beteiligung

Von 1.403 Einwohnern mit Hauptwohnsitz nahmen 824 an der Studie teil (58,7 %). Zudem
nahmen 463 ehemals infizierte Niederösterreicher an der Studie teil. Den Teilnehmern wurde
mehrmals Blut aus der Vene abgenommen, die Blutproben wurden im Labor mit Hilfe eines
semiquantitativen Verfahrens der Firma Euroimmun auf Kurz- und Langzeitantikörper
untersucht (IgA und IgG). Hinsichtlich der Langzeitantikörper wurde zudem eine quantitative
Analyse vorgenommen. Ehemals infizierte Probanden wurden zudem auf die sog.
Hintergrundimmunität untersucht.

Die Auswirkungen der Pandemie im Frühling 2020

Die Blutabnahme am 20. Juni 2020 eignete sich, um die Auswirkungen der ersten Infektionswelle im Frühjahr 2020 zu untersuchen, die Blutabnahme im Februar 2021 zielte insbesondere auf die Auswirkungen der zweiten Welle ab, der durch den zweiten harten Lockdown Einhalt geboten werden konnte. Die vier Blutabnahmen in Kombination eigneten sich, um Aussagen zur Lebensdauer von Antikörpern nach Infektion treffen zu können und zu untersuchen, ob nach einer Infektion eine Hintergrundimmunität gegeben ist.

Das Infektionsgeschehen in Weißenkirchen (Prävalenz):

Die erste Welle der Pandemie traf die Marktgemeinde überraschend und hart. Ein Anwohner
verstarb, drei weitere mussten auf Intensivstationen teils wochenlang beatmet werden.
Insgesamt wurden in dieser Zeit 17 Personen mittels PCR-Verfahren positiv getestet und
behördlich abgesondert. Dies entspricht einem Anteil von 1,22 % der Einwohner. Aus diesem
Grund wurde die Marktgemeinde als Hotspot bezeichnet. Die Dunkelziffer lag jedoch
wesentlich höher: Durch die erste Blutabnahme im Juni 2020 konnte die DPU ermitteln, dass
bis zu 12,2 % der Einwohner Weißenkirchens mit dem Corona-Virus (SARS-CoV2) in Kontakt
gekommen sein könnten. Von diesen 12,2 % hatten 8,13 % solide IgG-Werte. 4,07 % hatten
„nur“ überhöhte IgA-Werte (Kurzzeitantikörper), deshalb kann es hier sein, dass es sich um eine
frühe Immunreaktion aufgrund einer „frischen“ Infektion oder aber auch um eine unspezifische
Reaktion handelt. Diese 4,07 % hatten also zum Zeitpunkt der Blutabnahme möglicherweise
eine sich in Entwicklung befindliche Immunreaktion bzw. Infektion, dies ist aber nicht gesichert.
Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, dass es sich bei diesen Werten tatsächlich verstärkt um
Immunreaktionen im frühen Stadium handelt, da der harte Lockdown seit einiger Zeit beendet
war, das Leben wieder an Normalität gewann, der Sommer genossen wurde und die zweite
Welle dann zum Ende des Sommers in den Blick und bereits zu Beginn des Herbstes außer
Kontrolle geriet.
Im Februar 2021 waren bereits 89 Einwohner der Marktgemeinde mittels PCR-Verfahren
positiv getestet und behördlich abgesondert worden. Dies allein sind 6,34 % der Einwohner.
Weitere Todesfälle oder Patienten auf der Intensivstation gab es gegenüber dem Stand Juni
2020 nach Kenntnis der Studienorganisatoren nicht. Trotz erhöhtem Testaufkommen – u. a.
der Anwendung von Antigen-Schnelltests – gab es eine deutliche Dunkelziffer. Denn auf Basis
der Februar-Testung der DPU könnten 29,06 % der Einwohner Weißenkirchens mit dem Virus
in Kontakt gekommen sein. Von diesen hatten 23,35 % solide IgG-Werte. 5,71 % hatten
„lediglich“ überhöhte IgA-Werte. Anders als im Juni deutete sich im Februar nicht eine weitere
Welle an, sondern wurde gerade durch Maßnahmen eine Welle in den Griff bekommen.

Die registrierten Infektionszahlen (pos. PCR-Test) lagen in Weißenkirchen am 13. Februar 2021
über dem Durchschnitt im Bezirk Krems: Bei 56.562 Einwohnern im Bezirk, gab es mit Stichtag
13. Februar 2021 2.298 registrierte Infizierte (30 Verstorbene). Dies ist eine Infektionsrate von
4,06 %. Geht man von einer ähnlich hohen Dunkelziffer wie in Weißenkirchen vorliegend aus,
so käme man auf eine Bezirksdurchseuchungsrate von rund 15% (18,61 % bei Berücksichtigung
der isolierten IgA-Werte). In Niederösterreich gab es mit Stand 13. Februar 2021 66.789
positive Testergebnisse (3,96 %). Bei vergleichbarer Dunkelziffer käme man auf 14,59 % als
landesweite Durchseuchungsrate (18,15 % bei Berücksichtigung der IgA-Werte).

Die Höhe der Wellen in Weißenkirchen

PCR-Test positiv Antikörpertest (IgG positiv) gesamt
Bundesweit gab es am 13. Februar insgesamt 432.303 positive PCR-Testergebnisse. Dies
entspricht 4,86 % der Bevölkerung. Bei vergleichbarer Dunkelziffer käme man auf eine
Durchseuchungsrate von 17,91 % (22,28 bei Berücksichtigung der isolierten IgA-Werte).

„Haltbarkeit“ von Antikörpern (Persistenz):

Im Übrigen hatten 76 % derjenigen Weißenkirchner Einwohner, die im Juni 2020 positiv auf
SARS-CoV2-Antikörper (positiv bei IgA und IgG) getestet worden sind, auch im Februar 2021
noch sehr solide Antikörper-Werte. Dies im Abstand von 8 Monaten. Diejenigen, bei denen im
Februar 2021 keine Antikörper mehr nachgewiesen werden konnten, hatten allesamt
symptomlose Krankheitsverläufe und gaben im Juni 2020 auf dem Fragebogen an, nicht mit
SARS-CoV2 infiziert worden zu sein. Die Antikörperwerte waren bereits im Juni relativ niedrig
(im Oktober wurde bei ihnen allen noch Antikörper nachgewiesen). Diejenigen, bei denen im
Februar erneut Antikörper nachgewiesen werden konnten, konnten entweder auf dem
Fragebogen im Juni 2020 nicht angeben ob bzw. wann sie infiziert waren oder gaben Zeiträume
zwischen Februar und April 2020 an. Auf Grundlage der Auswertung der Daten der
Weißenkirchner Kohorte kann daher in den überwiegenden Fällen auf eine Antikörper-
„Haltbarkeit“ von 8 bis 11 Monaten geschlossen werden.

Hinsichtlich der niederösterreichischen Kohorte hatten 87,5 % der nachweislich im März 2020 infizierten Probanden noch im Februar signifikante IgG-Werte. Antikörper waren somit bei dieser Gruppe noch nach 11 Monaten nachweisbar. Fasst man diejenigen, die entweder im März oder im April 2020 nachweislich infiziert waren, zusammen, so kommt man auf 86,78 %, die noch IgG-Werte hatten (Langzeitantikörper). Hierbei werden die Antikörper-Werte derjenigen Personen schneller nicht mehr nachweisbar, deren Infektionen weniger intensiv waren und die von Beginn an über „weniger“ Antikörper verfügten.
„Da auch im Rahmen von Impfungen Antikörper im Blut der Geimpften gebildet werden, diese Antikörperwerte wahrscheinlich denen intensiverer Infektionen entsprechen, ist davon auszugehen, dass die ansteckungsbedingte Durchseuchungsrate und die Impfrate gemeinsam zu eine Herdenimmunität führen werden. Vermutlich liegen wir in Österreich jenseits von 25 Prozent“, informiert Dennis Ladage von der DPU.

(Univ.-Prof. Dr. Dr. Dennis Ladage, DPU)

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