Die Rettungsgasse kostet Zeit
Die Einsatzkräfte im Bezirk ziehen Bilanz aus der seit zwei Jahren verpflichtend zu bildenden Rettungsgasse.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat die Evaluation der Rettungsgasse
abgeschlossen und zieht eine positive Bilanz. Die Ergebnisse zusammengefasst: In sechs von zehn Fällen klappt die Rettungsgasse für die Helfer sehr gut oder gut. Praktisch alle Lenker kennen sie, und die ganz klare Mehrheit hält sie für sinnvoll.
"Seit Mitte des Jahres 2012 verbessert sich die Bildung der Rettungsgasse zunehmend. Immer weniger Fahrzeuglenker befahren unerlaubt die für Einsatzfahrzeuge frei gewordene Spur", unterstreicht Martin Hoffer, Leiter der ÖAMTC-Rechtsdienste diese Ergebnisse. In der Realität leiden die Einsatzkräfte besonders unter den vier von zehn statistisch ausgewiesenen Fällen, in denen die Handhabung nicht klappt. "Die Rettungsgasse funktioniert eher nicht. Ein Autofahrer beginnt mit der Bildung und macht Platz, die nächsten Fahrzeuglenker fahren hinein. Oftmals erkennen Autofahrer zu spät, dass eine Rettungsgasse zu bilden sei", klagt Notarzt Reinhard Popp vom Österreichischen Roten Kreuz, Bezirksstelle Ybbs an der Donau.
"Die Rettungsstraße funktioniert besonders auf dreispurigen Autobahnen nicht", ergänzt der Loosdorfer Pendler Josef Grubner. Die Fahrer wissen seiner Meinung nach nicht, wo eine Spur freizumachen ist.
"Wenn die Rettungsgasse funktioniert, ist sie sehr gut. Oft gibt es am Pannenstreifen, beispielsweise auf Brücken, Engstellen, die ein Durchkommen der schweren Feuerwehrfahrzeuge unmöglich machen. Die Rettungsgasse funktioniert umso besser, je ruhiger die Leute bleiben und je weniger Hektik aufkommt", argumentiert Franz Albrecht, Kommandant-Stellvertreter der Freiwilligen Feuerwehr Pöchlarn für die mittlerweile zwei Jahre lang gesetzlich geltende Regelung.
Ein Zurück zu dem alten System, den Pannenstreifen für Einsatzfahrzeuge freizuhalten, wünschen sich die befragten Personen übrigens nicht.
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