flag image kunstraum p.p.
Esther Kokmeijer – Erforscherin des Entlegenen

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VON MANFRED KELLNER
LANGENLOIS - Eine ungewöhnliche, aber auch eine ungewöhnlich intensive Ausstellung ist noch bis Anfang Mai im Langenloiser „flag image kunstraum p.p.“ von Christina Lackner und Norbert Fleischmann zu sehen: ausgewählte Werke der Niederländerin Esther Kokmeijer, deren Engagement als Künstlerin, Reisende und Forscherin sich in ihren Werken widerspiegeln.

Esther Kokmeijer ist eine zeitgenössische Künstlerin und Fotografin, die 1972 im niederländischen Dokkum geboren wurde. Sie studierte Bildende Kunst an der Royal Academy of Art in Den Haag und machte ihren Master am Amsterdamer Sandberg Institut.

Zwischen Forschung und Kunst

Kokmeijer untersucht in ihren Arbeiten an der Schnittstelle von Forschung und Kunst immer wieder die Beziehung zwischen Menschen und ihrer natürlichen Umgebung – mit einem besonderen Blick auf Menschen in abgelegenen, ja extremen Landschaften. Sie unternimmt weite Reisen, um Erkenntnisse und Erfahrungen zu gewinnen und zu dokumentieren – Reisen, die sogar in so entlegene Gegenden wie die Arktis und die Antarktis führten, aber etwa auch in die Mongolei oder in die „Wildnis“ moderner Großstädte. 85 verschiedene Länder in allen Weltgegenden lagen bereits auf ihren Reiserouten. Und immer verarbeitet sie Erlebtes und Gefühltes in einer Vielzahl von Medien - wie etwa Fotos, Videos und Installationen.

Thema: Grenzen

Ein Thema kehrt in Kokmeijers Arbeiten ständig wieder: die Erkundung von Grenzen - geographischer Grenzen ebenso wie persönlicher. So hat sie beispielsweise Foto- und Video-Serien von Expeditionen in lebensfeindlichen Regionen wie der Antarktis erstellt. In ihrer Installation „Perceptual Terrain“ von 2017 lotet sie die Grenzen der Wahrnehmung aus: in einer simulierten Landschaft, die aus einer Kombination von realem Material und digitaler Projektion besteht.

Esther Kokmeijers Werke wurden bereits international ausgestellt, etwa im „Museum of Contemporary Art“ in Shanghai, im „Stedelijk Museum“ in Amsterdam und im „Moscow Museum of Modern Art“. Die Niederländerin hat schon mehrere Stipendien und Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten, darunter den „Young Talent Award“ des niederländischen Kulturministeriums im Jahr 2001. Kokmeijer ist übrigens auch als Kuratorin tätig und hat mehrere Ausstellungen organisiert, die sich mit ähnlichen Themen wie die ihrer eigenen Arbeiten beschäftigen. Ergänzend dazu arbeitet sie als Lektorin und Mentorin für verschiedene Kunstakademien und Institutionen.

Langenlois: Antarktis im Zentrum

Im Mittelpunkt der Kokmeijer-Ausstellung im Langenloiser Kunstraum steht die Antarktis: mit besonders bearbeiteten Landkarten des sechsten Kontinents und mit einem Videofilm, der den Betrachtern diesen Kontinent und seine Verletzlichkeit in besonderer Weise nahe bringt. Dazu werden viele weitere Beispiele des Schaffens dieser ungewöhnlichen Künstlerin präsentiert - Ausstellungsstücke und Bücher, die die Arbeit von Esther Kokmeijer dokumentieren und ihre Reisen zeigen. So etwa das Buch „Sheep“, das die Reise der Künstlerin von China in die Mongolei mit einem Schaf als Reisepartner beschreibt – oder die formale Anlehnung an das „Cyanometer“, ein Höhenmesser aus dem 18. Jahrhundert, das die Künstlerin zu Farbuntersuchungen des Eises, der Luft und des Wassers inspirierte.

Zugegeben: Kokmeijers Werke erschließen sich erst nach und nach. Besucher des „flag image kunstraum p.p.“ sollten sich deshalb Zeit nehmen – und sie sollten das Angebot von Christina Lackner und Norbert Fleischmann annehmen und sich die Ausstellungsstücke erläutern lassen, denn die beiden teilen gern ihr umfassendes Wissen und verstehen es, Ansichten und Absichten der Künstlerin zu vermitteln.

Die Ausstellung „Esther Kokmeijer“ läuft noch bis zum 7. Mai 2023 im „flag image kunstraum p.p.“ in der Langenloiser Bahnstraße 13 - geöffnet an jedem ersten Sonntag im Monat von 10 bis 18 Uhr. Wenn das nicht passt, vereinbaren Sie doch einfach einen eigenen Termin mit Christina Lackner und Norbert Fleischmann: 0664 3685367.

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