Vor allem B37-Ausbau stört

Gegen Greenwashing: Aktivisten färben Brunnen grün

Krems lädt zur zweiten Klimakonferenz. Die Organisation "Fridays For Future Krems" ist mit mehreren Entscheidungen der Stadt nicht einverstanden und zeigt dies, in dem sie das Wasser im Brunnen des Stadtparks grün färbt.

KREMS.  Fridays For Future Krems hat den Brunnen im Kremser Stadtpark grün eingefärbt, um ein Zeichen zu setzen. Die Organisation betrachtet einige Entscheidungen der Stadt als "Greenwashing".
Fridays fur Future argumentieren so: "Während die Stadt zur zweiten Kremser Klimakonferenz lädt, hat sie die richtungsweisenden Entscheidungen bereits getroffen und fixiert gemeinsam mit dem Land NÖ den 14 Millionen Euro schweren Ausbau der B37."

Die Einladung zur Klimakonferenz:

"14 Millionen Euro in die falsche Richtung"

Am Tag der Klimakonferenz erklärten Fridays for Future: "Die Stadt Krems lädt heute zur zweiten Kremser Klimakonferenz, um Menschen zu ermutigen, an einer klimafreundlichen Stadtplanung für ein lebenswertes Krems mitzuwirken."
Die wesentlichen Entscheidungen wurden diese Woche aber bereits präsentiert und es geht wieder einmal in die falsche Richtung. Die B37, eine bereits großteils vierspurig ausgebaute Straße, soll für 14 Millionen Euro erweitert und vergrößert werden. “Es ist eine Farce zu heucheln, dass junge Menschen heute Klimaschutz mitgestalten können, wenn unser Bürgermeister die wirklich klimarelevanten Entscheidungen bereits gemeinsam mit den schwarz-blauen Klimachaoten getroffen hat und unser Interesse an einer lebenswerten Zukunft dabei völlig ignoriert.”, sagt Max Nutz von Fridays For Future Krems.

Klima- und Umweltstadtrat Peter Molnar kontert:

Mehr zum Ausbau der B37:

"Temporeduktion statt Ausbau zur Erhöhung der Verkehrssicherheit"

“Uns ist es ein großes Anliegen, die aktuelle Verkehrssituation für alle Betroffenen sicherer zu gestalten. Eine langfristig effiziente und günstige Lösung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit entlang der Strecke ist eine Temporeduktion entlang der B37”, stellt Helena Bergthaler fest. Höhere Geschwindigkeiten führen zu mehr und schwereren Unfällen, mit niedrigeren Tempolimits sinkt die Anzahl der Verkehrstoten drastisch, wie in unzähligen Studien festgehalten ist. Bergthaler ergänzt: “Außerdem bringt eine Temporeduktion wünschenswerte Nebeneffekte: langsames Fahren reduziert Lärmbelastung sowie Luftverschmutzung.”

"Kremser Brunnen so grün wie das Greenwashing der Stadt"

“Sich mit Klimaschutz zu rühmen und gleichzeitig Unmengen an Geld in fossile Infrastruktur zu stecken, geht sich einfach nicht aus - die Farbe des Brunnens steht für das Greenwashing von Bürgermeister Reinhard Resch”, so Nutz. “Wenn die Stadt Krems es mit dem Klimaschutz ernst meint, dann können Projekte wie der Ausbau des hochrangigen Straßennetzes nicht mehr umgesetzt werden. Wir fordern Bürgermeister Reinhard Resch auf, sich gegen den Ausbau der B37 zu stellen”, so Bergthaler abschließend.

Färbemittel für Mensch, Umwelt und Brunnen unbedenklich

Das Mittel, das zum Färben verwendet wurde, ist Uranin. Dieses ist komplett ungefährlich und der Farbeffekt löst sich durch UV-Strahlung innerhalb weniger Stunden von selbst wieder auf. Uranin wurde bereits bei ähnlichen Aktionen verwendet.